Sonntag, 6. Januar
Jener Ankerplatz ist vor allen Winden mit Ausnahme der aus Norden und Nordwesten geschützt; diese, sagt er, kommen in jene Gefilden nur selten vor und zudem könne man sich hinter der kleinen Insel davor in Sicherheit bringen, wo das Meer drei bis vier Faden tief ist. Bei Sonnenaufgang setzte er die Segel um der nach Osten verlaufenden Küste entlang zu fahren, außer wenn es notwendig ist, den zahlreichen vor der Küste liegenden Klippen und felsigen und sandigen Untiefen auszuweichen. Wahrhaftig gibt es gute Ankerplätze, die man durch die durch die dazwischen verlaufenden Kanäle erreicht. Nach zwölf Uhr erhob sich ein starker Ostwind, so dass er einen Seemann in den Ausguck beorderte, um nach Untiefen Ausschau zu halten und dieser erblickte die Karavelle "Pinta", die von Osten nach achtern kam. Sie erreichte den Admiral. und da man wegen der Untiefen nirgends vor Anker gehen konnte, nahm der Admiral wieder Kurs auf den 10 Meilen entfernten Monte Christi, und die "Pinta" folgte ihm. Alonso Pinzón kam an der Bord der Karavelle "Niña", wo der Admiral ihn erwartete und er als Entschuldigung anführte, dass sie gegen seinen Willen getrennt wurden, wofür er einige Grunde anführte. Der Admiral aber hielt ihm vor, dass sie alle falsch waren, und er sich in jener Nacht mit großem Hochmut und aus Gier von ihm abgewandt habe. Er könne sich, sagte der Admiral, die Überheblichkeit und Unehrlichkeit, mit der jener ihn während der Reise behandelt habe, nicht erklären, was er jedoch hintanstellen wollte, um dem Machenschaften des Satans, der die Reise verhindern wollte, wie er es bisher schon versucht hatte, zu vereiteln. Später erfuhr er, dass jener von einen der Indios, die der Admiral mit anderen auf seine Karavelle geschickt hatte erfuhr, dass auf der Baneque genannten Insel viel Gold zu finden sei, und er die Vorteile seines leichten schnellen Schiffes nutzen wollte und allein loszog und den Admiral zurückließ. Wollte der Admiral doch noch längs der Insel Juana und Española aufkreuzen, die beide auf dem östlichen Kurs lagen. Als Martin Alonso auf der Insel Baneque anlegte und, wie er sagte, kein Gold fand, segelte er an die Küste von Española, von der er von andere Indios, die die Insel Bohio nannten, die Information hatte, dass dort Gold und Goldminen in Hülle und Fülle vorkämen. Aus diesem Grund war er ungefähr vor zwanzig Tagen fünfzehn Leguas in die Nähe von Villa Navidad herangefahren. Nun scheint es, dass die Nachricht über das Wiederauftauchen der "Pinta", die der König Guacanagari ihm mit einem Kanu sandte, der Wahrheit entsprach. Der Admiral bemerkt, dass die Karavelle viel Gold gesammelt hatte. Für eien kurzes Bändchen gaben die Indios Goldstücke in der Größe zweier Finger, ja manchmal auch von der Größe einer Hand. Die Hälfte davon behielt Martin Alonso für sich, den Rest gab er seien Leuten. An die Herrscher gewandt fährt der Admiral fort: " Auf diese Weise, erlauchte Prinzen, erkante ich das der Herr ein Wunder sandte, als er mich die Nao an diesem Ort verlieren ließ, da er der best Ort auf der ganzen Insel für die Gründung einer Niederlassung ist, in nächster Nähe zu Goldminen." Er sagt auch, hinter der Insel Juana im Süden soll eine andere große Insel liege, wo viel Gold vorkommt, in größeren Mengen als hier, und wo es bohnengroße Stücke gibt, während die Goldstücke aus den Minen der Insel Española nur die Größe eines Weizenkorns haben. Diese Insel werde Yamaye (Jamaika) genannt. Auch behauptet der Admiral, wie er sagte, dass es im Osten eine Insel gebe, auf der nur Frauen leben, und das davon mehrere Personen berichteten. Española und Yamaye sollen vom Festland in zehn Tagesreisen mit dem Kanu zu erreichen sein, was einer Entfernung von sechzig bis siebzig Leguas entspräche. Die Bevölkerung dort ist bekleidet.
Montag, 7. Januar
An diesem Tag wurde ein Leck, das die Nina hatte, geschlossen und kalfatert. Die Matrosen gingen an Land, um Feuerholz zu sammeln, und sie fanden viele Mastix und Aloe.
Dienstag, 8. Januar
Wegen des heftigen Ost- und Südostwinds stach er an diesem Tag nicht in See. Stattdessen ordnete er an, die Karavelle mit Holz und Wasser und allem, was für die Rückfahrt nötig sei, zu versehen. denn er hatte vor, an der Küste der Insel Española entlang zu segeln, solang es der Kurs erlaubte. Da aber die Männer, die er als Kapitäne auf den Karavellen eingesetzt hatte.Brüder waren, nämlich Martín Alonso Pinzón y Vicente Yáñez, und andere ihnen mit Arroganz und Gier folgten, glaubend dass alles schon das ihre sei, und sie die Ehre, die ihnen der Admiral hat zukommen lassen, nicht würdigen, so kamen sie seinen Befehlen weder früher noch jetzt nach. Sie behaupteten und taten sogar ungebührliche DInge gegen ihn. Martin Alonso verließ ihn vom 21. November bis zum 6. Januar ohne Grund und Ursache, nur um den Gehorsam zu verweigern. Der Admiral hatte als das erlitten und hingenommen, um die Fahrt zu einem guten Ende zu bringen. Um sich dieser böswillige Gesellschaft zu entziehen, macht gute Mine zum bösen Spiel, obwohl er neben den gesetzlosen auch gute Männer um sich hatte, denn es war nicht an der Zeit sich der Bestrafung zu widmen. Stattdessen stimmte er zu umzukehren und ohne Halt und mit höchster Eile heimzukehren. Er bestieg sein Boot und fuhr damit zu jenem Fluss, der eine Legua süd-südöstlich vom Mone Christi verläuft. Dort holten die Matrosen das Wasser fürs Schiff. er bemerkte, dass der Sand an der Mündung des Flusses, die breit und tief ist, voller Gold war, so dass es eine Freude war, auch wenn die Körner winzig klein waren. Der Admiral nahm an, dass auf seinem Weg stromabwärts zerrieben wird. Zwar fand er auch Körner in der Größe von Linsen, aber der größte Teil war ganz feinkörnig. Da das Meer hoch ging und sich das Salzwasser mit dem Süßwasser mischte, schickte er das Boot einige Steinwürfe stromaufwärts. Dort füllten sie die Fässer vom Boot aus und kehrten auf die Karavelle zurück. Später fanden sie an den Ringen der Fässer und Tonnen Goldstücke. Der Admiral gab dem Fluss den namen Rio del Oro, Weiter im Innern ist er sehr tief, nur die Mündung ist flach. Vom Ort Villa de la Navidad ist er 17 Leguas entfernt. Dazwischen münden viele große Flüsse, von den drei hervorzuheben sind. von denen er denkt das sie noch mehr Gold führen, denn sie sind viele größer als der Rio del Oro, obwohl jener fast so breit wie der Guadalquivir in Cordoba ist. Von dort bis zu den Glodminen sind es weniger als 20 Leguas. Zudem sagt der Admiral. dass er von jenem goldhaltigen Sande nichts mitnahm, da Ihre Hoheiten in in unmittelbarer Nähe zur Villa Navidad berites viel davon besitzen. Ferner wollte er schnell vorankommen, um Kunde seien Taten zu bringen und sich des ruchlosen Gesindels zu entledigen, von den er immer gesagt hatte, dass es gesetzlose Gesellen sind.
Mittwoch, 9. Januar
Um Mitternacht setzte er mit südöstlichem Wind die Segel und führ nach Ostnordost. Er kam zur "Punta Roja" genannten Spitze , die 70 Meilen östlich von Monte Cristi liegt. Er kam in ihre Umgebung am Nachmittag an, ungefähr drei Stunden vor Sonnenuntergang. Während der Nacht wollt er von dort nicht aufbrechen, da sich im Umkreis viele Untiefe befanden, die sobald sie erforscht sind, mit ihren Kanälen vorteilhaft als windgeschützte Ankerplätze genutzt werden können. Die Umgebung von Monte Cristi bis zum Ankerplatz ist eine Hochebene mit fruchtbaren Landstrichen, an der Seite erheben sich eindrucksvolle Berge, die sich von Osten nach Westen erstrecken, alle ganz grün vom Ackerbau, dass es eine Freude ist. es zu erblicken, und viele Flussläufe durchziehen das Land. Uberall hier gibt es zahlreiche Schildkröten. Die Matrosen fingen sie am Monte Cristi, wo sie an Land gekommen waren, um dort ihre Eier zu legen. Sie sind so groß wie ein Wappenschild. Am gestrigen Tag, als der Admiral zum Rio del Oro fahren wollte, sah er drei Meerjungfrauen, die, wie er sagte, hoch aus dem Meer herausragten. Sie waren aber nicht so wie auf den Gemälden, denn irgendwie hatten sie die Gesichtszüge von Männern. Er fügte hinzu, dass er schon in Guinea und an der Pfefferküste welche gesehen hätte. In dieser nacht, so der Admiral weiter, will er mit Gottes Hilfe die Rückreise antreten, ohne sich durch irgendetwas davon abhalten zu lassen, da er ja das Gesuchte gefunden hatte und weil er sich auf keinen Ärger mit Martin Alonso einlassen wollte, solange Ihre Hoheiten nicht von seiner Reise und seinen Taten unterrichtet worden waren. "Und dann" - so sagte er "werde ich nicht mehr unter den Untaten schlechter und böswilliger Menschen leiden müssen. die ohne Rücksicht ihren Willen durchsetzen wollten gegen den, der ihnen große Ehre zukommen ließ."
Donnerstag, 10. Januar
In den ersten Morgenstunden verließ er sein Ankerplatz und erreichte einen Fluß, dem er den Namen Rio Grande gab und der drei Leguas im Südosten lag. An der Mündung des Flusses, die im Osten einen guten Ankerplatz bot, ging er vor Anker Bei der Einfahrt gibt es eine Sandbank, die weniger als zwei Faden tief und sehr schmal ist, im Innern ist aber ist es ein gut geschützter Hafen, jedoch mit vielen Schiffswürmern. Die Karavelle "Pinta", die sechzehn Tagen in jenen Gewässern verbracht hatte, um Gold zu sammeln, worum es Martin Alonso einzig ging, war deshalb sehr mitgenommen. Jener kam erst zu ihm, als er von den Indios erfuhr, dass der Admiral sich an der Küste der Insel Española aufhielt, und er ihn nicht mehr ausweichen konnte. Zudem wolle er, wie er erklärte, dass alle Männer auf dem Schiff schwören, dass sie sich nicht länger als sechs Tage dort aufhielten. Aber, so sagt auch, war die Böswilligkeit diesen Mannes so öffensichtlich, dass sie nicht zu verbergen war. Er hatte ein Gesetz erlassen, so der Admiral, dass er die Hälfte des Goldes erhält, das man gesammelt hatte oder noch sammeln werde. Vor seiner Abfahrt ließ er vier Indios und zwei Mädchen mit Gewalt an Bord schleppen."Ich befahl," sagte der Admiral, "sie zu kleiden und sie wieder an Land zu setzen, dami sie zu ihren Siedlungen zurückkehren. Nur so kann man Eurer Hoheiten dienen. hier auf dieser Insel oder jeder anderen auch. Hier aber, wo Eure Hoheiten bereits eine Niederlassung haben, wo es viel Gold und Gewürze gibt, müssen die Menschen noch mehr geachtet und geehrt werden."
Freitag, 11. Januar
Um Mitternacht verließ er den Rio de Gracia unter günstigem Landwind; er segelte 4 Leguas nach Osten bis zu einem Kap, das er Belprado nannte, von dort 8 Leguas nach Südosten, wo sich ein Berg erhebt, den er den Namen Monte de la Plata gab. Von jenem Kap Belprado 18 Leguas in südöstlicher Richtung erhebt sich das von ihm so benannte Cabo del Angel. Zwischen diesem und dem Cabo Belprado liegen eine Bucht und die schönsten Ländereien der Welt, alle hoch gelegen und wunderschön und weit ins Landesinnere reichend. Jenseits davon erstreckt sich eine großer beeindruckender Gebirgszug, die von Osten nach Weste verläuft. Am Fuße des Bergs öffnet sich ein guter Ankerplatz, mit einer Einfahrt von vierzehn Faden. Der Berg ist hoch und majestätisch und alles ist zahlreich besiedelt. Der Admiral glaubte, hier gäbe es zahlreiche Flüsse und viel Gold. Östlich vom Cabo del Angel in einer Entfernung von vier Leguas zeichnet sich eine Landzunge ab, die er Punta del Hierro nannte. In der selben Richtung, vier Leguas entfernt, liegt das Kap Punta Secca und weitere sechs Legaus entfernt die Landspitze Cabo redondo und anschließend das Cabo Francés. an diesem Kap gibt es im östlichen Teil eine große Bucht, die aber keine Ankerplätze bietet. Von dort aus ist das Cao del Buen Tiempo ein Leguas entfernt. Von Süden nach Südosten erstreckt sich über mehr als eine Legua eine Landzunge, die er Cabo Tejado benannte, und von dort nach Süden ein weiteres Kap, das fünfzehn Leguas entfernt scheint. Heute legte er, unterstütz von Wind und Strömung, ein große Strecke zurück. Aus furcht vor Untiefen wagte er es nicht vor Anker zu gehen und segelte die ganze Nacht hindurch.
Samstag, 12. Januar
In der Morgendämmerung segelte er mit frischem Wind nach Osten und legte bis zum Sonnenuntergang zwanzig Meilen zurück, in den darauf folgenden zwei stunden weiter vierundzwanzig Meilen. Von dort aus sichtete im Süden er Land und steuerte es an, 48 Meilen entfernt. Er sagt, dass er, um das Schiff zu schützen, in der Nacht nur 28 Meilen in nor-nordöstlicher Richtung zurück legte. . Dort angekommen, entdeckte er in der Nähe ein Kap, das er Cabo de Padre e Hijo nannte, da es im äußersten Osten zwei Landzungen, eine größere und eine kleinere aufwies. Dann zwei Meilen weiter nach Osten entdeckte er eine geräumige offene Bucht, zwischen zwei großen Bergen gelegen, und sah dass sie einen vorteilhaften Hafen Hafen bildete; da es noch früh am Morgen war und er keine Zeit verlieren wollte und zudem die Winde hier meist von Osten kamen, während jetzt ein aus Nord-Nordwest kommen Wind blies, so wollte er nicht anhalten. So setzte er seinen Weg nach Osten fort bis zu einem sehr hohen imposanten Kap, das überall steil abfiel.und das Cabo del Enamorado benante und das von jenem Hafen, dem er den Namenb Puerto Sacro gab, 32 Meilen entfernt lag; Dort angekommen entdeckte er ein weiteres Kap, das sehr hoch und rund und ganz aus Fels war, wie das Kap von San VIncente in Portugal, und es lag zwölf Meilen östlich vom Cabo del Enamorado. Dort angekommen sichtete er zwischen den beiden Landzunge einen große Bucht 3 Leguas brei und in ihrer Mitte eine kleine Insel. Vom Eingang bis zur Küste ist das Wasser sehr tief. Dort ging er bei einer Meerestiefe von zwölf Faden vor Anker und schickte ein Boot an Land um Wasser zu holen und mit den Eingeoren zu sprechen, doch alle flohen. Er ankerte auch um festzustellen, ob dieses Land zur Insel Española gehört oder ob der vermutete der Golf die genannte Insel trennt. Es schien ihm nicht glaubhaft, das die Insel Española so groß sei
Jener Ankerplatz ist vor allen Winden mit Ausnahme der aus Norden und Nordwesten geschützt; diese, sagt er, kommen in jene Gefilden nur selten vor und zudem könne man sich hinter der kleinen Insel davor in Sicherheit bringen, wo das Meer drei bis vier Faden tief ist. Bei Sonnenaufgang setzte er die Segel um der nach Osten verlaufenden Küste entlang zu fahren, außer wenn es notwendig ist, den zahlreichen vor der Küste liegenden Klippen und felsigen und sandigen Untiefen auszuweichen. Wahrhaftig gibt es gute Ankerplätze, die man durch die durch die dazwischen verlaufenden Kanäle erreicht. Nach zwölf Uhr erhob sich ein starker Ostwind, so dass er einen Seemann in den Ausguck beorderte, um nach Untiefen Ausschau zu halten und dieser erblickte die Karavelle "Pinta", die von Osten nach achtern kam. Sie erreichte den Admiral. und da man wegen der Untiefen nirgends vor Anker gehen konnte, nahm der Admiral wieder Kurs auf den 10 Meilen entfernten Monte Christi, und die "Pinta" folgte ihm. Alonso Pinzón kam an der Bord der Karavelle "Niña", wo der Admiral ihn erwartete und er als Entschuldigung anführte, dass sie gegen seinen Willen getrennt wurden, wofür er einige Grunde anführte. Der Admiral aber hielt ihm vor, dass sie alle falsch waren, und er sich in jener Nacht mit großem Hochmut und aus Gier von ihm abgewandt habe. Er könne sich, sagte der Admiral, die Überheblichkeit und Unehrlichkeit, mit der jener ihn während der Reise behandelt habe, nicht erklären, was er jedoch hintanstellen wollte, um dem Machenschaften des Satans, der die Reise verhindern wollte, wie er es bisher schon versucht hatte, zu vereiteln. Später erfuhr er, dass jener von einen der Indios, die der Admiral mit anderen auf seine Karavelle geschickt hatte erfuhr, dass auf der Baneque genannten Insel viel Gold zu finden sei, und er die Vorteile seines leichten schnellen Schiffes nutzen wollte und allein loszog und den Admiral zurückließ. Wollte der Admiral doch noch längs der Insel Juana und Española aufkreuzen, die beide auf dem östlichen Kurs lagen. Als Martin Alonso auf der Insel Baneque anlegte und, wie er sagte, kein Gold fand, segelte er an die Küste von Española, von der er von andere Indios, die die Insel Bohio nannten, die Information hatte, dass dort Gold und Goldminen in Hülle und Fülle vorkämen. Aus diesem Grund war er ungefähr vor zwanzig Tagen fünfzehn Leguas in die Nähe von Villa Navidad herangefahren. Nun scheint es, dass die Nachricht über das Wiederauftauchen der "Pinta", die der König Guacanagari ihm mit einem Kanu sandte, der Wahrheit entsprach. Der Admiral bemerkt, dass die Karavelle viel Gold gesammelt hatte. Für eien kurzes Bändchen gaben die Indios Goldstücke in der Größe zweier Finger, ja manchmal auch von der Größe einer Hand. Die Hälfte davon behielt Martin Alonso für sich, den Rest gab er seien Leuten. An die Herrscher gewandt fährt der Admiral fort: " Auf diese Weise, erlauchte Prinzen, erkante ich das der Herr ein Wunder sandte, als er mich die Nao an diesem Ort verlieren ließ, da er der best Ort auf der ganzen Insel für die Gründung einer Niederlassung ist, in nächster Nähe zu Goldminen." Er sagt auch, hinter der Insel Juana im Süden soll eine andere große Insel liege, wo viel Gold vorkommt, in größeren Mengen als hier, und wo es bohnengroße Stücke gibt, während die Goldstücke aus den Minen der Insel Española nur die Größe eines Weizenkorns haben. Diese Insel werde Yamaye (Jamaika) genannt. Auch behauptet der Admiral, wie er sagte, dass es im Osten eine Insel gebe, auf der nur Frauen leben, und das davon mehrere Personen berichteten. Española und Yamaye sollen vom Festland in zehn Tagesreisen mit dem Kanu zu erreichen sein, was einer Entfernung von sechzig bis siebzig Leguas entspräche. Die Bevölkerung dort ist bekleidet.
Montag, 7. Januar
An diesem Tag wurde ein Leck, das die Nina hatte, geschlossen und kalfatert. Die Matrosen gingen an Land, um Feuerholz zu sammeln, und sie fanden viele Mastix und Aloe.
Dienstag, 8. Januar
Wegen des heftigen Ost- und Südostwinds stach er an diesem Tag nicht in See. Stattdessen ordnete er an, die Karavelle mit Holz und Wasser und allem, was für die Rückfahrt nötig sei, zu versehen. denn er hatte vor, an der Küste der Insel Española entlang zu segeln, solang es der Kurs erlaubte. Da aber die Männer, die er als Kapitäne auf den Karavellen eingesetzt hatte.Brüder waren, nämlich Martín Alonso Pinzón y Vicente Yáñez, und andere ihnen mit Arroganz und Gier folgten, glaubend dass alles schon das ihre sei, und sie die Ehre, die ihnen der Admiral hat zukommen lassen, nicht würdigen, so kamen sie seinen Befehlen weder früher noch jetzt nach. Sie behaupteten und taten sogar ungebührliche DInge gegen ihn. Martin Alonso verließ ihn vom 21. November bis zum 6. Januar ohne Grund und Ursache, nur um den Gehorsam zu verweigern. Der Admiral hatte als das erlitten und hingenommen, um die Fahrt zu einem guten Ende zu bringen. Um sich dieser böswillige Gesellschaft zu entziehen, macht gute Mine zum bösen Spiel, obwohl er neben den gesetzlosen auch gute Männer um sich hatte, denn es war nicht an der Zeit sich der Bestrafung zu widmen. Stattdessen stimmte er zu umzukehren und ohne Halt und mit höchster Eile heimzukehren. Er bestieg sein Boot und fuhr damit zu jenem Fluss, der eine Legua süd-südöstlich vom Mone Christi verläuft. Dort holten die Matrosen das Wasser fürs Schiff. er bemerkte, dass der Sand an der Mündung des Flusses, die breit und tief ist, voller Gold war, so dass es eine Freude war, auch wenn die Körner winzig klein waren. Der Admiral nahm an, dass auf seinem Weg stromabwärts zerrieben wird. Zwar fand er auch Körner in der Größe von Linsen, aber der größte Teil war ganz feinkörnig. Da das Meer hoch ging und sich das Salzwasser mit dem Süßwasser mischte, schickte er das Boot einige Steinwürfe stromaufwärts. Dort füllten sie die Fässer vom Boot aus und kehrten auf die Karavelle zurück. Später fanden sie an den Ringen der Fässer und Tonnen Goldstücke. Der Admiral gab dem Fluss den namen Rio del Oro, Weiter im Innern ist er sehr tief, nur die Mündung ist flach. Vom Ort Villa de la Navidad ist er 17 Leguas entfernt. Dazwischen münden viele große Flüsse, von den drei hervorzuheben sind. von denen er denkt das sie noch mehr Gold führen, denn sie sind viele größer als der Rio del Oro, obwohl jener fast so breit wie der Guadalquivir in Cordoba ist. Von dort bis zu den Glodminen sind es weniger als 20 Leguas. Zudem sagt der Admiral. dass er von jenem goldhaltigen Sande nichts mitnahm, da Ihre Hoheiten in in unmittelbarer Nähe zur Villa Navidad berites viel davon besitzen. Ferner wollte er schnell vorankommen, um Kunde seien Taten zu bringen und sich des ruchlosen Gesindels zu entledigen, von den er immer gesagt hatte, dass es gesetzlose Gesellen sind.
Mittwoch, 9. Januar
Um Mitternacht setzte er mit südöstlichem Wind die Segel und führ nach Ostnordost. Er kam zur "Punta Roja" genannten Spitze , die 70 Meilen östlich von Monte Cristi liegt. Er kam in ihre Umgebung am Nachmittag an, ungefähr drei Stunden vor Sonnenuntergang. Während der Nacht wollt er von dort nicht aufbrechen, da sich im Umkreis viele Untiefe befanden, die sobald sie erforscht sind, mit ihren Kanälen vorteilhaft als windgeschützte Ankerplätze genutzt werden können. Die Umgebung von Monte Cristi bis zum Ankerplatz ist eine Hochebene mit fruchtbaren Landstrichen, an der Seite erheben sich eindrucksvolle Berge, die sich von Osten nach Westen erstrecken, alle ganz grün vom Ackerbau, dass es eine Freude ist. es zu erblicken, und viele Flussläufe durchziehen das Land. Uberall hier gibt es zahlreiche Schildkröten. Die Matrosen fingen sie am Monte Cristi, wo sie an Land gekommen waren, um dort ihre Eier zu legen. Sie sind so groß wie ein Wappenschild. Am gestrigen Tag, als der Admiral zum Rio del Oro fahren wollte, sah er drei Meerjungfrauen, die, wie er sagte, hoch aus dem Meer herausragten. Sie waren aber nicht so wie auf den Gemälden, denn irgendwie hatten sie die Gesichtszüge von Männern. Er fügte hinzu, dass er schon in Guinea und an der Pfefferküste welche gesehen hätte. In dieser nacht, so der Admiral weiter, will er mit Gottes Hilfe die Rückreise antreten, ohne sich durch irgendetwas davon abhalten zu lassen, da er ja das Gesuchte gefunden hatte und weil er sich auf keinen Ärger mit Martin Alonso einlassen wollte, solange Ihre Hoheiten nicht von seiner Reise und seinen Taten unterrichtet worden waren. "Und dann" - so sagte er "werde ich nicht mehr unter den Untaten schlechter und böswilliger Menschen leiden müssen. die ohne Rücksicht ihren Willen durchsetzen wollten gegen den, der ihnen große Ehre zukommen ließ."
Donnerstag, 10. Januar
In den ersten Morgenstunden verließ er sein Ankerplatz und erreichte einen Fluß, dem er den Namen Rio Grande gab und der drei Leguas im Südosten lag. An der Mündung des Flusses, die im Osten einen guten Ankerplatz bot, ging er vor Anker Bei der Einfahrt gibt es eine Sandbank, die weniger als zwei Faden tief und sehr schmal ist, im Innern ist aber ist es ein gut geschützter Hafen, jedoch mit vielen Schiffswürmern. Die Karavelle "Pinta", die sechzehn Tagen in jenen Gewässern verbracht hatte, um Gold zu sammeln, worum es Martin Alonso einzig ging, war deshalb sehr mitgenommen. Jener kam erst zu ihm, als er von den Indios erfuhr, dass der Admiral sich an der Küste der Insel Española aufhielt, und er ihn nicht mehr ausweichen konnte. Zudem wolle er, wie er erklärte, dass alle Männer auf dem Schiff schwören, dass sie sich nicht länger als sechs Tage dort aufhielten. Aber, so sagt auch, war die Böswilligkeit diesen Mannes so öffensichtlich, dass sie nicht zu verbergen war. Er hatte ein Gesetz erlassen, so der Admiral, dass er die Hälfte des Goldes erhält, das man gesammelt hatte oder noch sammeln werde. Vor seiner Abfahrt ließ er vier Indios und zwei Mädchen mit Gewalt an Bord schleppen."Ich befahl," sagte der Admiral, "sie zu kleiden und sie wieder an Land zu setzen, dami sie zu ihren Siedlungen zurückkehren. Nur so kann man Eurer Hoheiten dienen. hier auf dieser Insel oder jeder anderen auch. Hier aber, wo Eure Hoheiten bereits eine Niederlassung haben, wo es viel Gold und Gewürze gibt, müssen die Menschen noch mehr geachtet und geehrt werden."
Freitag, 11. Januar
Um Mitternacht verließ er den Rio de Gracia unter günstigem Landwind; er segelte 4 Leguas nach Osten bis zu einem Kap, das er Belprado nannte, von dort 8 Leguas nach Südosten, wo sich ein Berg erhebt, den er den Namen Monte de la Plata gab. Von jenem Kap Belprado 18 Leguas in südöstlicher Richtung erhebt sich das von ihm so benannte Cabo del Angel. Zwischen diesem und dem Cabo Belprado liegen eine Bucht und die schönsten Ländereien der Welt, alle hoch gelegen und wunderschön und weit ins Landesinnere reichend. Jenseits davon erstreckt sich eine großer beeindruckender Gebirgszug, die von Osten nach Weste verläuft. Am Fuße des Bergs öffnet sich ein guter Ankerplatz, mit einer Einfahrt von vierzehn Faden. Der Berg ist hoch und majestätisch und alles ist zahlreich besiedelt. Der Admiral glaubte, hier gäbe es zahlreiche Flüsse und viel Gold. Östlich vom Cabo del Angel in einer Entfernung von vier Leguas zeichnet sich eine Landzunge ab, die er Punta del Hierro nannte. In der selben Richtung, vier Leguas entfernt, liegt das Kap Punta Secca und weitere sechs Legaus entfernt die Landspitze Cabo redondo und anschließend das Cabo Francés. an diesem Kap gibt es im östlichen Teil eine große Bucht, die aber keine Ankerplätze bietet. Von dort aus ist das Cao del Buen Tiempo ein Leguas entfernt. Von Süden nach Südosten erstreckt sich über mehr als eine Legua eine Landzunge, die er Cabo Tejado benannte, und von dort nach Süden ein weiteres Kap, das fünfzehn Leguas entfernt scheint. Heute legte er, unterstütz von Wind und Strömung, ein große Strecke zurück. Aus furcht vor Untiefen wagte er es nicht vor Anker zu gehen und segelte die ganze Nacht hindurch.
Samstag, 12. Januar
In der Morgendämmerung segelte er mit frischem Wind nach Osten und legte bis zum Sonnenuntergang zwanzig Meilen zurück, in den darauf folgenden zwei stunden weiter vierundzwanzig Meilen. Von dort aus sichtete im Süden er Land und steuerte es an, 48 Meilen entfernt. Er sagt, dass er, um das Schiff zu schützen, in der Nacht nur 28 Meilen in nor-nordöstlicher Richtung zurück legte. . Dort angekommen, entdeckte er in der Nähe ein Kap, das er Cabo de Padre e Hijo nannte, da es im äußersten Osten zwei Landzungen, eine größere und eine kleinere aufwies. Dann zwei Meilen weiter nach Osten entdeckte er eine geräumige offene Bucht, zwischen zwei großen Bergen gelegen, und sah dass sie einen vorteilhaften Hafen Hafen bildete; da es noch früh am Morgen war und er keine Zeit verlieren wollte und zudem die Winde hier meist von Osten kamen, während jetzt ein aus Nord-Nordwest kommen Wind blies, so wollte er nicht anhalten. So setzte er seinen Weg nach Osten fort bis zu einem sehr hohen imposanten Kap, das überall steil abfiel.und das Cabo del Enamorado benante und das von jenem Hafen, dem er den Namenb Puerto Sacro gab, 32 Meilen entfernt lag; Dort angekommen entdeckte er ein weiteres Kap, das sehr hoch und rund und ganz aus Fels war, wie das Kap von San VIncente in Portugal, und es lag zwölf Meilen östlich vom Cabo del Enamorado. Dort angekommen sichtete er zwischen den beiden Landzunge einen große Bucht 3 Leguas brei und in ihrer Mitte eine kleine Insel. Vom Eingang bis zur Küste ist das Wasser sehr tief. Dort ging er bei einer Meerestiefe von zwölf Faden vor Anker und schickte ein Boot an Land um Wasser zu holen und mit den Eingeoren zu sprechen, doch alle flohen. Er ankerte auch um festzustellen, ob dieses Land zur Insel Española gehört oder ob der vermutete der Golf die genannte Insel trennt. Es schien ihm nicht glaubhaft, das die Insel Española so groß sei