Donnerstag, 27. Dezember
Bei Anbruch des Morgens begab sich der König dieses Landes an Bord der Karavelle und meldete dem Admiral, dass er nach Gold geschickt habe und dass er ihn mit Gold bedecken wolle, bevor er abreise. Deshalb bat er ihn noch länger zu bleiben; der König, sein Bruder und sehr angesehener Verwandter speisten mit dem Admiral. Die beiden letzteres erklärten, ihn nach Kastilien begleiten zu wollen. In diesem Augenblick kamen einige Indios mit der Neuigkeit, dass die Karavelle "Pinta" in einem Fluss am Ende Insel vor Anker liege. Sodann schickte der Kazike ein Kanu dorthin, in dem auf Geheiß es Admirals ein Seemann mitfuhr, der ihm treu ergeben war. Inzwischen beeilte sich der Admiral so schnell er konnte die Rückkehr nach Kastilien anzutreten.
Freitag, 28. Dezember
Um die zurückbleibenden Männer anzuweisen und für eine schnelle Fertigstellung der Festung zu sorgen, ging der Admiral an Land. Anscheinend hatte ihn der König das Boot besteigen sehen, und jener eilte rasch nach Hause, wo er seinen Bruder beauftragte, den Admiral zu empfangen und zu einer Behausung zu führen, die er den Männern des Admirals bereits zur Verfügung gestellt hatte. Dort hatte man eine Estrade aus Palmenblättern errichtet, worauf man ihn Platz nehmen ließ. Daraufhin beauftragte der Bruder einen seiner Diener, dem König mitzuteilen, dass der Admiral anwesend sei, als wüsste der König nichts von seiner Ankunft. Der Admiral war der Meinung, dass sie sich verstellten. um ihm noch mehr Ehre zu erweisen. Als der Diener sein Botschaft übermittelt hatte, kam der Kazike zum Admiral gelaufen und legte ihm eine große Platte aus Gold um den Hals, die er in den Händen hielt. Er blieb bis zum Abend und beratschlagte, was zu tun sei.
Samstag, 29. Dezember
Bei Sonnenaufgang traf auf der Karavelle ein Neffe des Königs ein, sehr jung, aber mit guter Auffassungsgabe und dem Herzen auf dem rechten Fleck (wie der Admiral erwähnte). Da er nicht müde wurde,zu fragen wo das Gold gewonnen wird, erkundigte er sich bei jedem danach, denn mittlerweile verstand er schon einiges in Zeichensprache. Und so berichtete jener junge Bursche, dass vier Tagesreisen östlich von ihrer Insel eine Insel namens Guarionex liege und weitere mit den Namen Mocorix, Mayonic, Fuma, Cibao und Coroay, wo es unendlich viel Gold gebe und deren Namen der Admiral notierte. Später wurde ihm bewusst er, dass der König von seinem Bruder davon erfuhr, und er den Neffen dafür tadelte, soweit der Admiral das verstand. Bereits zu anderen Begebenheiten hatte der Admiral bemerkt, dass dem König daran lag, dass er nicht erfahre wo das Gold abgebaut und gewonnen wurde, weil er nicht wollte, dass es anderweitig gefunden und erworben wird. "Gold gibt es aber sehr viel und an so vielen Orten auf der Insel Española" fügt der Admiral hinzu, "dass man sich nur wundern kann." Am Abend schickte der König eine große goldene Gesichtsmaske und bat um eine Bettpfanne, um selbst welche herstellen zu lassen, und die ließ er ihm zukommen.
Sonntag, 30. Dezember
Der Admiral ging zum Essen an Land und kam gerade zum dem Zeitpunkt, als fünf dem König Guacanagarí tributpflichtige Könige eintrafen. Alle trugen ihre Kronen und präsentierten sich piekfein herausgeputzt, dass, so sagt der Admiral. Eure Hoheiten ein Freuden hätten, könnten sie ihr Benehmen sehen. Als er an Land ging, kam der König, um ihn zu empfangen, reicht ihm den Arm und führte ihn zur selben Behausung wie gestern, wo die Estrade und einige Stühle standen und wo der Admiral nun Platz nahm. Dann nahm der König seine Krone vom Kopf und setzte sie dem Admiral auf, worauf der Admiral eine Kette mit schönen Achaten und wunderbaren Perlen in herrlichen Farben, die ganz/in allen Teile wundervoll aussah, vom Hals nahm und sie ihm umlegte. Er legte seinen Umhang aus feinem Tuch ab, den er für diesen Tag angezogen hatte und kleidete ihn damit ein. Zudem schickte er nach farbigen Borceguíes (über dem Knöchel nach hinten offene Schuhe, die mit Bändern oder Schnürsenkel gebunden werden), die er ihm anzog, und steckte ihm einen großen Ring an den Finger, denn er hatte erfahren, dass jener bei einem Matrosen einen Silberring gesehen hatte und sehr darum bemüht war. Er war sehr froh und zufrieden und zwei jener Könige, die bei ihm waren kamen dahin wo er und der Admiral sich aufhielten und brachten dem Admiral zwei große Goldklumpen, jeder einen. Da tauchte ein Indio mit der Nachricht auf, dass er Karavelle Pínta vor zwei Tagen verlassen habe. Der Admiral kehrt zur Karavelle (Niña) zurück, wo ihm Kapitän Vicente Yáñez berichtete, Rhabarberpflanzen entdeckt zu haben und zwar auf der Insel La Amiga am Eingang der Bucht von Santo Tomé, sechs Leguas von hier entfernt, er habe die Wurzeln und Blätter wiedererkannt. Man sagt, Rhabarber habe über der Erde eine Art Zweige und Früchte, die grüne fast trockenen Maulbeeren ähneln. Der Stamm sei nahe der Wurzel so gelb und zart, wie die schönste Malerfarbe und die unterirdische Wurzel gleicht einer großen Birne.
Montag, 31. Dezember
An diesem Tag beschäftigte er sich damit Wasser und besorgen zu lassen für die Rückreise nach Spanien um die Herrschern schnell zu unterrichten, damit jene Schiffe schicken um zu entdecken was noch unentdeckt war, denn "das Unternehmen schien so groß und so umfangreich, dass es wunderbar ist" bemerkte der Admiral. Dennoch wolle er, wie er sagt, ungern zurückkehren ohne das Land, das sich im Osten erstreckt, gesehen zu haben und ihrer Küste entlang gefahren zu sein, auch um den Ort für eine Niederlassung für Kastilien zu erkunden, wohin man Vieh und andere Dinge bringen könne. Da ihm jedoch nur ein Schiff geblieben war, schien es ihm nicht vernünftig, sich den Gefahren weiterer Entdeckungsreisen auszusetzen. Die ganzen Unannehmlichkeiten seien nur der Abkehr der Karavelle geschuldet, beschwerte er sich.
Dienstag, 1. Januar 1493
Um Mitternacht schickte er sein Boot auf die Insel La Amiga, um Rhabarber zu suchen. Zur Vesperzeit kehrte es mit ein einem Korb voll davon zürück: Mehr konnten sie nicht mitbringen, da sie keine Hacke mitgenommen hatten. Das aber legte er den Herrscherpaar als Probe vor. Der König dieser Gegend sagte, er habe eine große Anzahl Kanus auf die Goldsuche ausgeschickt. Das mit einem Matrosen auf die Suche nach der Pinta ausgesandte Kanu kehrte zurück ohne sie gefunden zu haben. Er sagte, zwanzig Leguas von hier entfernt einen König gesehen zu haben, der auf seinem Kopf zwei große Goldschilder trug, die er sofort abnahm als die Indios im Kanu ihn ansprachen. Auch bei anderen Personen sah er viel Gold. Der Admiral glaubt, dass König Guacanagrí allen verboten habe, Gold an die Christen zu verkaufen, damit alles durch seine Hände gehe. Immerhin kannte er zwei Orte, wie er gestern bemerkte, wo es Gold in derartigen Mengen gibt, dass sie keinen Wert darauf legen. Auch die Gewürze sagt der Admiral sind sehr viel wertvoller als Pfeffer und Zimt. Er empfahl den Männern die er hier lassen wollte, soviel wie möglich davon zu beschaffen.
Bei Anbruch des Morgens begab sich der König dieses Landes an Bord der Karavelle und meldete dem Admiral, dass er nach Gold geschickt habe und dass er ihn mit Gold bedecken wolle, bevor er abreise. Deshalb bat er ihn noch länger zu bleiben; der König, sein Bruder und sehr angesehener Verwandter speisten mit dem Admiral. Die beiden letzteres erklärten, ihn nach Kastilien begleiten zu wollen. In diesem Augenblick kamen einige Indios mit der Neuigkeit, dass die Karavelle "Pinta" in einem Fluss am Ende Insel vor Anker liege. Sodann schickte der Kazike ein Kanu dorthin, in dem auf Geheiß es Admirals ein Seemann mitfuhr, der ihm treu ergeben war. Inzwischen beeilte sich der Admiral so schnell er konnte die Rückkehr nach Kastilien anzutreten.
Freitag, 28. Dezember
Um die zurückbleibenden Männer anzuweisen und für eine schnelle Fertigstellung der Festung zu sorgen, ging der Admiral an Land. Anscheinend hatte ihn der König das Boot besteigen sehen, und jener eilte rasch nach Hause, wo er seinen Bruder beauftragte, den Admiral zu empfangen und zu einer Behausung zu führen, die er den Männern des Admirals bereits zur Verfügung gestellt hatte. Dort hatte man eine Estrade aus Palmenblättern errichtet, worauf man ihn Platz nehmen ließ. Daraufhin beauftragte der Bruder einen seiner Diener, dem König mitzuteilen, dass der Admiral anwesend sei, als wüsste der König nichts von seiner Ankunft. Der Admiral war der Meinung, dass sie sich verstellten. um ihm noch mehr Ehre zu erweisen. Als der Diener sein Botschaft übermittelt hatte, kam der Kazike zum Admiral gelaufen und legte ihm eine große Platte aus Gold um den Hals, die er in den Händen hielt. Er blieb bis zum Abend und beratschlagte, was zu tun sei.
Samstag, 29. Dezember
Bei Sonnenaufgang traf auf der Karavelle ein Neffe des Königs ein, sehr jung, aber mit guter Auffassungsgabe und dem Herzen auf dem rechten Fleck (wie der Admiral erwähnte). Da er nicht müde wurde,zu fragen wo das Gold gewonnen wird, erkundigte er sich bei jedem danach, denn mittlerweile verstand er schon einiges in Zeichensprache. Und so berichtete jener junge Bursche, dass vier Tagesreisen östlich von ihrer Insel eine Insel namens Guarionex liege und weitere mit den Namen Mocorix, Mayonic, Fuma, Cibao und Coroay, wo es unendlich viel Gold gebe und deren Namen der Admiral notierte. Später wurde ihm bewusst er, dass der König von seinem Bruder davon erfuhr, und er den Neffen dafür tadelte, soweit der Admiral das verstand. Bereits zu anderen Begebenheiten hatte der Admiral bemerkt, dass dem König daran lag, dass er nicht erfahre wo das Gold abgebaut und gewonnen wurde, weil er nicht wollte, dass es anderweitig gefunden und erworben wird. "Gold gibt es aber sehr viel und an so vielen Orten auf der Insel Española" fügt der Admiral hinzu, "dass man sich nur wundern kann." Am Abend schickte der König eine große goldene Gesichtsmaske und bat um eine Bettpfanne, um selbst welche herstellen zu lassen, und die ließ er ihm zukommen.
Sonntag, 30. Dezember
Der Admiral ging zum Essen an Land und kam gerade zum dem Zeitpunkt, als fünf dem König Guacanagarí tributpflichtige Könige eintrafen. Alle trugen ihre Kronen und präsentierten sich piekfein herausgeputzt, dass, so sagt der Admiral. Eure Hoheiten ein Freuden hätten, könnten sie ihr Benehmen sehen. Als er an Land ging, kam der König, um ihn zu empfangen, reicht ihm den Arm und führte ihn zur selben Behausung wie gestern, wo die Estrade und einige Stühle standen und wo der Admiral nun Platz nahm. Dann nahm der König seine Krone vom Kopf und setzte sie dem Admiral auf, worauf der Admiral eine Kette mit schönen Achaten und wunderbaren Perlen in herrlichen Farben, die ganz/in allen Teile wundervoll aussah, vom Hals nahm und sie ihm umlegte. Er legte seinen Umhang aus feinem Tuch ab, den er für diesen Tag angezogen hatte und kleidete ihn damit ein. Zudem schickte er nach farbigen Borceguíes (über dem Knöchel nach hinten offene Schuhe, die mit Bändern oder Schnürsenkel gebunden werden), die er ihm anzog, und steckte ihm einen großen Ring an den Finger, denn er hatte erfahren, dass jener bei einem Matrosen einen Silberring gesehen hatte und sehr darum bemüht war. Er war sehr froh und zufrieden und zwei jener Könige, die bei ihm waren kamen dahin wo er und der Admiral sich aufhielten und brachten dem Admiral zwei große Goldklumpen, jeder einen. Da tauchte ein Indio mit der Nachricht auf, dass er Karavelle Pínta vor zwei Tagen verlassen habe. Der Admiral kehrt zur Karavelle (Niña) zurück, wo ihm Kapitän Vicente Yáñez berichtete, Rhabarberpflanzen entdeckt zu haben und zwar auf der Insel La Amiga am Eingang der Bucht von Santo Tomé, sechs Leguas von hier entfernt, er habe die Wurzeln und Blätter wiedererkannt. Man sagt, Rhabarber habe über der Erde eine Art Zweige und Früchte, die grüne fast trockenen Maulbeeren ähneln. Der Stamm sei nahe der Wurzel so gelb und zart, wie die schönste Malerfarbe und die unterirdische Wurzel gleicht einer großen Birne.
Montag, 31. Dezember
An diesem Tag beschäftigte er sich damit Wasser und besorgen zu lassen für die Rückreise nach Spanien um die Herrschern schnell zu unterrichten, damit jene Schiffe schicken um zu entdecken was noch unentdeckt war, denn "das Unternehmen schien so groß und so umfangreich, dass es wunderbar ist" bemerkte der Admiral. Dennoch wolle er, wie er sagt, ungern zurückkehren ohne das Land, das sich im Osten erstreckt, gesehen zu haben und ihrer Küste entlang gefahren zu sein, auch um den Ort für eine Niederlassung für Kastilien zu erkunden, wohin man Vieh und andere Dinge bringen könne. Da ihm jedoch nur ein Schiff geblieben war, schien es ihm nicht vernünftig, sich den Gefahren weiterer Entdeckungsreisen auszusetzen. Die ganzen Unannehmlichkeiten seien nur der Abkehr der Karavelle geschuldet, beschwerte er sich.
Dienstag, 1. Januar 1493
Um Mitternacht schickte er sein Boot auf die Insel La Amiga, um Rhabarber zu suchen. Zur Vesperzeit kehrte es mit ein einem Korb voll davon zürück: Mehr konnten sie nicht mitbringen, da sie keine Hacke mitgenommen hatten. Das aber legte er den Herrscherpaar als Probe vor. Der König dieser Gegend sagte, er habe eine große Anzahl Kanus auf die Goldsuche ausgeschickt. Das mit einem Matrosen auf die Suche nach der Pinta ausgesandte Kanu kehrte zurück ohne sie gefunden zu haben. Er sagte, zwanzig Leguas von hier entfernt einen König gesehen zu haben, der auf seinem Kopf zwei große Goldschilder trug, die er sofort abnahm als die Indios im Kanu ihn ansprachen. Auch bei anderen Personen sah er viel Gold. Der Admiral glaubt, dass König Guacanagrí allen verboten habe, Gold an die Christen zu verkaufen, damit alles durch seine Hände gehe. Immerhin kannte er zwei Orte, wie er gestern bemerkte, wo es Gold in derartigen Mengen gibt, dass sie keinen Wert darauf legen. Auch die Gewürze sagt der Admiral sind sehr viel wertvoller als Pfeffer und Zimt. Er empfahl den Männern die er hier lassen wollte, soviel wie möglich davon zu beschaffen.