Donnerstag, 29. November
Da es weiterhin regnete und bedeckt war, setzte man die Fahrt nicht fort. Einige der Christen suchten eine Ortschaft im Nordwesten auf, allein alle Hütten waren verlassen. Unterwegs trafen sie auf einen alten Mann, der nicht flüchten konnte, Sie nahmen sich seiner an und erklärten, ihm keinen Schaden zufügen zu wollen, schenkten ihm einige Kleinigkeiten und ließen ihn laufen. Der Admiral hätte ihn gerne gesehen und gesprochen, um ihn einzukleiden und zu befragen, da er von der glücklichen Lage diesen Landes und den Vorzügen, dies es für eine Besiedlung bot, ganz begeistert war und der Überzeugung war, dass es dicht bevölkert sei. In einem Haus fanden sie ein Stück Wachs, das er für das Königspaar mitnahm, und er sagt, dass überall wo es Wachs gibt, auch tausend andere brauchbare Dinge zu finden seien. In einer andere Hütte fanden die Seeleute in einem Körbchen, das in einem weiteren Korb an einem Pfahl der Hütte aufgehängt war, einen Menschenschädel. DEnsleben Fund machten sie in einer weiteren Siedlung. Der Admiral glaubte, dass die Schädel von Oberhäuptern der Vorfahren stammen, da die Hütten so gebaut sind, dass darin viele Leute unterkommen, und diese Nachkommen eines Stammvaters sind.
Freitag, 30. November
Man konnte nicht weitersegeln, da Ostwind herrschte, also der Fahtrrichtung entgegengesetzt. Er schickte acht Mann wohl bewaffnet und begleitet von zwei der mitgebrachten Indios los, um einige Dörfer im Landesinnern zu erkunden und mit den Bewohnern zu sprechen. Sie fanden viele Behausungen, doch keine Menschenseele, das alle geflüchtet waren. Sie trafen jedoch auf vier junge Männer, die auf ihren Feldern arbeiteten. Als diese die Christen sahen nahmen sie Reisaus, ohne das man ihrer habhaft werden konnte. Sie gingen ien weite Strecke und entdeckten viele Siedlungen mit fruchtbarem bebautem Land und große Flussläufe. An einem jener Flüsse sahen sie ein Kanu von 95 Palmos Länge (1 Palmo = 20 cm), sehr schon gefertigt aus einem einzigen Stamm, und das Platz und Fahrt für 150 Personen bot.
Samstag, 1. Dezember
Wegen des Gegenwindes und weile stark regnete lief man wiederum nicht aus. An der Einfahrt jenen Hafens, ich glaube er hieß Puerto Santo, ließ er auf einem Streinhaufen ein großes Kreuz errichten. Die Landspitze befindet sich im Südosten an der Einfahrt zur Bucht und wer in die Bucht einfahren will, muss sich weiter gegen die nordwestliche als gegen die südöstliche Landspitze richten, da an den Felsen am Fusse der beiden Landspitzen das Wasser sehr klar und 12 Faden tief ist. Mehr zur Südöstliche Landspitze hin, die weiter von der Einfahrt entfernt ist, gibt es wenig Oberwasser, so dass man zwischen den Landspitzen hindurch fahren könnte, falls es notwendig sein sollte, das es dort zwischen 12 und 15 Faden tief ist. Jedenfalls muss man zur Einfahrt nach Südwesten steuern.
Sonntag, 2. Dezember
Da immer noch Gegenwind herrschte, konnte man nicht in See stechen: Er sagt, dass das in jenen Gegenden nachts Landwind bläst, doch brauchen Schiffe, die hier liegen, keinen Sturm der Welt zu fürchten, da das tosende Meer durch die Untiefe an der Einfahrt zur Bucht abgehalten wird. Ein Schiffsjunge fand an der Flussmündung Gestein, das Gold zu enthalten schien, weshalb er es mitnahm, um es dem Herrscherpaar zu zeigen. Einen Bombardenschuss davon entfernt findet man, wie er sagt, mächtige Flussläufe.
Montag, 3. Dezember
Da weiterhin Gegenwind herrschte und man die Reede nicht verlassen konnte, beschloss er, ein außergewöhnlich schönes Kap zu erkunden, das 4 Leguas von der Bucht entfernt im Südosten lag. Er brach mit den Schaluppen und einigen bewaffneten Männern auf. Am Fuße des Vorgebirges öffnet sich die Mündung eines schönen Flusses. und als er in Südöstlicher Richtung einfuhr, mass er eine Breite von hundert Schritten und an der Einfahrt eine Tiefe von einem Faden, weiter flussaufwärts zwölf, vier, fünf und zwei Faden, so dass jedes spanische Schiff ihn befahren könnte. Sie nahmen einen der Arme jenes im Südosten gelegene Flussen und entdeckten eine kleine Einbuchtung, in der fünf sehr große Boote lagen, die die Indios Kanus nennen, so schon ausgearbeitet, dass es eine Freudde war, sie zu betrachten. Das Land am Fußes des Berges war weitläufig bebaut. Sie folgten einem Weg unter dicht beieinder stehenden Bäumen, der sie am Ende zu einer Art Werft brachte, trefflich angelegt und überdacht, so dass weder Sonne noch Regen Schaden anrichten konnte, und darin ein weiteres Kanu, ebenfalls aus einem einzigen Baumstamm angefertigt und mit 17 Ruderbänken. Es war ein wahre Pracht, dieses Werk und all seine Verzierungen anzuschauen. Er bestieg einen Berg, dessen Gipfel ganz flach und mit vielerlei Ackerfrüchten bepflanzt, sogar Kürbisse, deren Anblick herrlich war. Inmitten der Hochebene erhob sich eine große Siedlung. Als sie sich den Bewohner näherten. ergriffen diese sofort die Flucht, sobald sie sie erblickten. Um ihnen zu versichern, dass sie nicht zu befürchten hätten, sagte einer der Indios, die sie begleiteten, da sie gute Menschen seien. Der Admiral ließ Glöckchen, Messingringe und grüne und gelbe Glasperlen verteilen, was sie hoch erfreute. Als er feststellte, dass sie weder Gold noch andere Dinge von Wert besaßen, beschloss er sie in Frieden zu lassen, und weil die ganze Gegend reich bevölkert war, aber alle Bewohner aus Furcht geflohen waren. (und er versichert dem Königspaar, dass zehn seiner Männer zehntausend jener Indios in die Flucht schlagen würden, so feige und ängstlich sind sie, und sie tragen keine Waffen, bis auf Stöcke, mit einer im Feuer gehärteten Holzspitze am oberen Ende. Also kehrte er wieder um. Er sagt, dass er ihnen schlauerweise die Stöcke abnahm, indem er sie alle beschenkte unterhalten, so dass sie sie alle hergaben. Zurückgekehrt an die Stelle, wo sie ihre Boote zurückgelassen hatte, schicket er einige Christen an den Hügel,den sie zuvor bestiegen hatten, weil er dachte, dort einen großes Bienenstock gesehen zu haben.. Bevor jene Männer, die er fortgeschickte zurückkamen, versammelten sich viele Indios und kamen zu den Booten, wo der Admiral und sich mit alle seinen Mannen gesammelt hatte; einer von ihnen stieg den Fluss, kam bis ans Heck des Bootes heran und führte eine große Rede, ohne dass der Admiral ihn verstanden hätte, er bemerkte nur, dass die anderen Indianer von Zeit zu Zeit die Hände zum Himmel hoben und in lautes Geschrei ausbrachen.. Admiral dachte, dass sie ihm versicherten wie sehr sie von seiner Ankunft erfreut seien; aber ich sah er wie sich bei dem Indio, der er bei sich hatte, das Gesicht verfärbte und er gelb wie Wachs wurde, und er zitterte sehr sehr und mit Gesten den Admiral aufforderte den Fluss zu verlassen, die sie sie töten wollen, und er ging zu einem Christen, der eine geladene Armbrust trug, und zeigte sie den Eingeborenen. Nun verstand der Admiral, dass er ihnen sagte, dass sie alle sterebn würden, denn diese Armbrust reicht weit und ist tödlich. Er nahm auch ein Schwert und zog es aus der Scheide, um es ihnen zu zeigen, und dasselbe zu sagen; als sie das hörten ergriffen sie alle die Flucht.; jener Indio zitterte aber noch lange, da er, ein Mann von großer und kräftiger Gestalt, feige und kleinherzig war, Der Admiral weigerte sich, den Fluss zu verlassen; er lies flussaufwärts rudern an die Stelle, wo die Indios alle rot angemalt und und vollkommen nackt, wie ihre Mutter sie gebar; sich in großer Zahl versammelten, einige von ihnen mit Federn auf dem Kopf, alle mit einem Bündeln von Speeren in den Händen. "Und ich ging zu ihnen und gab ihnen einige Stücke Brot, damit sie die Speere hergaben und ich gab einigen für jeden Speer eine Glöckchen, anderen einen Messingring oder einige Glasperlen; durch, so dass alle sich alle beruhigten und an unser Boot herankamen und alles was sie hatten tauscheten gegen jede Kleinigkeit, die man ihnene anbot. Die Matrosen hatten eine Schildkröte erlegt und ihr Panzer lag in Stücken im Boot. Die Schiffsjungen reichten ihnen ein Stück davon, groß wie ein Fingernagel, und die Indios gaben ein Bündel Speere dafür. Sie gleichen allen andeen Eingeborenen, die ich bisher gefunden habe" sagt der Admiral, "und siew sind der gleichen Meinung, und glaubten, dass wir vom Himmel gekommen seine; und alles was sie haben geben sie für Kleinigkeit, die man ihnen bietet, ohne zu sagen, dass das zu wenig sei, und ich denke, mit Gewürzen und Gold würden sie es genauso tun. Ich sah dort eine schöne, nicht allzu großes Hütte, mit zwei Türen, wie alle Hütten in dieser Gegend, und ich ging hin und sah eine wundersame Behausung, mit Zimmern, die in einer Art und Weise gefertigt waren, die sich nicht beschreiben lässt; von der Decke hingen Muscheln und andere Gegendstaände. Ich dachte, dies sei ein Tempel, rief sie herbei und fragte mit Zeichensprache, ob sie hier Ihre Andacht verrichteten: allein sie verneinten dies. Einer griff nach oben und gab mir alles, was sich dort befand war, und ich nahm etwas davon."
Dienstag, 4. Dezember
Mit mäßigem Wind setzte ich die Segel und verließ diesen Hafen, den ich Puerto Santo benannte. Nach 2 Leguas Fahrt sah er einen großen Fluss. Es verlief längs der Küste durch das ganze Land, vorbei an den bereits erwähnten Kap. in Richtung Ost-Südöst nach West-Nordwestlich bis zum Cabo Lindo ("zierliches Kap"), das 5 Leguas Ost-zu-Süd vom Cabo del Monte entfernt gelegen ist. Anderthalb Leguas vom Cabo del Monte entfernt gibt es einen schmalen Fluss, der eine günstige, tiefe Mündung zu haben scheint. Dreiviertel Leguas von dort entfernt sah er einen anderen sehr großen Fluss, der von sehr weit kommen musste. Seine Mündung war hundert Schritte breit, ohne Untiefen und acht Faden tief und er bot eine treffliche Einfahrtmöglichkeit: deshalb schickte er eine Schaluppe und erfuhr, dass das Süßwasser sehr weit ins Meer hinein ragte. Er ist wohl einer der imposantesten Flüsse die er gesehen hatte, und an seinen Ufern muss es große Niederlassungen geben. Jenseits vom Cabo Lindo befindet sich eine große Bucht, die günstig für Ost-Nordost-, Südost- und Süd-Südost-Passagen liegt.
Mittwoch, 5. Dezember
Die ganze Nacht segelte ich mit mäßigem Wind hinüber zum Cabo Lindo, wo man in der Dunkelheit das Land im Osten sah; und bei Sonnenaufgang sah ich ein anderes Kap zweieinhalb Leguas weiter östlich. Danach sah ich, dass sich die Küste nach Süden und dann nach Südosten abbog, und später entdeckte ich ein sehr schönes und hohes Vorgebige, das vom voehergehednen 7 Leguas entfernt war. Ich wollt es ansteuern, doch ich ließ davon ab, um den Wünsch nachzukommen Baneque zu erreichen, von dem die Indios sagten es läge in nordöstlicher Richtung. Abetr ich konnte Babeque nicht ansteuern, weil der Wind aus Nordosten kam. So fuhr ich weiter, schaute nach Südosten und sah das Land einer sehr große Insel, die nach den Aussagen der Indios, Bohio genannt wird und mit Menschen bevölkert ist. Von diesen Insulanern aber haben die Leute in Kuba oder Juana [wie Koloumbus Cuba nannte] und auf all den anderen Inseln große Angst, da sie Menschenfresser seien. Viele andere wundersame Dinge berichteten die Indios mit ihrer Gebärdensprache: doch der Admiral sagte, dass er ihnen keinen Glaube schenkte, die Einwohner Bohíos seien nur schlauer und klüger als die anderen Eingeborenen, die wegen ihrer Mutlosigkeit von diesen gefangen genommen würden. Als der Wind dann aus Nordosten und Norden blies, beschloss der Admiral Kuba oder Juana zu verlassen, das er wegen seiner Größe für einen Kontinent hielt, da er nur einem Teil der Küste gefolgt war und dabei 120 Leguas zurückgelegt hatte. Er nahm Kurs auf Südost-zu-Ost. Da das Land, das er gesichtet hatte, im Südosten lag, sicherte er so sein Weiterkommen, denn der Wind kam stets von Norden nach Nordosten und sprang von Nordosten nach Osten und Südosten um. Der Wind blies stark und er setzte alle Segel, die See war ruhig und die Strömung erleichterte sein Fortkommen und die Schiffe fuhren vom frühen Morgen bis um ein Uhr mittags mit 8 Meilen pro Stunde und das auf die Dauer von nicht ganz 6 Stunden, da, wie er sagte, die Nächte in dieser Gegend ungefähr 15 Stunden dauern. Später fuhr er mit einer Geschwindigkeit von 10 Seemeilen pro Stunde, so dass er bis zum Sonnenuntergang 88 Seemeilen in südöstlicher Richtung zurücklegte. Und in dieser Nacht befahl er, der Karavelle "Nina", die schneller vorankam, voranzufahren und am Tag einen Ankerplatz zu sichten. Als sie den Eingang zum Hafen erreichten, der der Bucht von Cadiz ähnelte, und weil es bereits dunkel war, setzte er seine Schaluppe aus, um die Tiefe auszuloten. Die Leute im Boot zündeten ein Licht an, doch bevor der Admiral den Standplatz der "Nina" erreichte und während er wartete dass das Boot das Zeichen zur Einfahrt gäbe, verlosch das Licht des Bootes. Da er kein Licht sah, fuhr die "Nina" aufs Meer hinaus und gab dem Admiral Leuchtzeichen. Sobald sie nahe genug waren, erzählten sie was vorgefallen war. Drinnen im Hafen, entzündete man auf dem Boot erneut ein Licht: die "Nina" führ darauf zu, doch der Admiral konnte nicht folgen und kreuzte diese Nacht auf und ab.
Da es weiterhin regnete und bedeckt war, setzte man die Fahrt nicht fort. Einige der Christen suchten eine Ortschaft im Nordwesten auf, allein alle Hütten waren verlassen. Unterwegs trafen sie auf einen alten Mann, der nicht flüchten konnte, Sie nahmen sich seiner an und erklärten, ihm keinen Schaden zufügen zu wollen, schenkten ihm einige Kleinigkeiten und ließen ihn laufen. Der Admiral hätte ihn gerne gesehen und gesprochen, um ihn einzukleiden und zu befragen, da er von der glücklichen Lage diesen Landes und den Vorzügen, dies es für eine Besiedlung bot, ganz begeistert war und der Überzeugung war, dass es dicht bevölkert sei. In einem Haus fanden sie ein Stück Wachs, das er für das Königspaar mitnahm, und er sagt, dass überall wo es Wachs gibt, auch tausend andere brauchbare Dinge zu finden seien. In einer andere Hütte fanden die Seeleute in einem Körbchen, das in einem weiteren Korb an einem Pfahl der Hütte aufgehängt war, einen Menschenschädel. DEnsleben Fund machten sie in einer weiteren Siedlung. Der Admiral glaubte, dass die Schädel von Oberhäuptern der Vorfahren stammen, da die Hütten so gebaut sind, dass darin viele Leute unterkommen, und diese Nachkommen eines Stammvaters sind.
Freitag, 30. November
Man konnte nicht weitersegeln, da Ostwind herrschte, also der Fahtrrichtung entgegengesetzt. Er schickte acht Mann wohl bewaffnet und begleitet von zwei der mitgebrachten Indios los, um einige Dörfer im Landesinnern zu erkunden und mit den Bewohnern zu sprechen. Sie fanden viele Behausungen, doch keine Menschenseele, das alle geflüchtet waren. Sie trafen jedoch auf vier junge Männer, die auf ihren Feldern arbeiteten. Als diese die Christen sahen nahmen sie Reisaus, ohne das man ihrer habhaft werden konnte. Sie gingen ien weite Strecke und entdeckten viele Siedlungen mit fruchtbarem bebautem Land und große Flussläufe. An einem jener Flüsse sahen sie ein Kanu von 95 Palmos Länge (1 Palmo = 20 cm), sehr schon gefertigt aus einem einzigen Stamm, und das Platz und Fahrt für 150 Personen bot.
Samstag, 1. Dezember
Wegen des Gegenwindes und weile stark regnete lief man wiederum nicht aus. An der Einfahrt jenen Hafens, ich glaube er hieß Puerto Santo, ließ er auf einem Streinhaufen ein großes Kreuz errichten. Die Landspitze befindet sich im Südosten an der Einfahrt zur Bucht und wer in die Bucht einfahren will, muss sich weiter gegen die nordwestliche als gegen die südöstliche Landspitze richten, da an den Felsen am Fusse der beiden Landspitzen das Wasser sehr klar und 12 Faden tief ist. Mehr zur Südöstliche Landspitze hin, die weiter von der Einfahrt entfernt ist, gibt es wenig Oberwasser, so dass man zwischen den Landspitzen hindurch fahren könnte, falls es notwendig sein sollte, das es dort zwischen 12 und 15 Faden tief ist. Jedenfalls muss man zur Einfahrt nach Südwesten steuern.
Sonntag, 2. Dezember
Da immer noch Gegenwind herrschte, konnte man nicht in See stechen: Er sagt, dass das in jenen Gegenden nachts Landwind bläst, doch brauchen Schiffe, die hier liegen, keinen Sturm der Welt zu fürchten, da das tosende Meer durch die Untiefe an der Einfahrt zur Bucht abgehalten wird. Ein Schiffsjunge fand an der Flussmündung Gestein, das Gold zu enthalten schien, weshalb er es mitnahm, um es dem Herrscherpaar zu zeigen. Einen Bombardenschuss davon entfernt findet man, wie er sagt, mächtige Flussläufe.
Montag, 3. Dezember
Da weiterhin Gegenwind herrschte und man die Reede nicht verlassen konnte, beschloss er, ein außergewöhnlich schönes Kap zu erkunden, das 4 Leguas von der Bucht entfernt im Südosten lag. Er brach mit den Schaluppen und einigen bewaffneten Männern auf. Am Fuße des Vorgebirges öffnet sich die Mündung eines schönen Flusses. und als er in Südöstlicher Richtung einfuhr, mass er eine Breite von hundert Schritten und an der Einfahrt eine Tiefe von einem Faden, weiter flussaufwärts zwölf, vier, fünf und zwei Faden, so dass jedes spanische Schiff ihn befahren könnte. Sie nahmen einen der Arme jenes im Südosten gelegene Flussen und entdeckten eine kleine Einbuchtung, in der fünf sehr große Boote lagen, die die Indios Kanus nennen, so schon ausgearbeitet, dass es eine Freudde war, sie zu betrachten. Das Land am Fußes des Berges war weitläufig bebaut. Sie folgten einem Weg unter dicht beieinder stehenden Bäumen, der sie am Ende zu einer Art Werft brachte, trefflich angelegt und überdacht, so dass weder Sonne noch Regen Schaden anrichten konnte, und darin ein weiteres Kanu, ebenfalls aus einem einzigen Baumstamm angefertigt und mit 17 Ruderbänken. Es war ein wahre Pracht, dieses Werk und all seine Verzierungen anzuschauen. Er bestieg einen Berg, dessen Gipfel ganz flach und mit vielerlei Ackerfrüchten bepflanzt, sogar Kürbisse, deren Anblick herrlich war. Inmitten der Hochebene erhob sich eine große Siedlung. Als sie sich den Bewohner näherten. ergriffen diese sofort die Flucht, sobald sie sie erblickten. Um ihnen zu versichern, dass sie nicht zu befürchten hätten, sagte einer der Indios, die sie begleiteten, da sie gute Menschen seien. Der Admiral ließ Glöckchen, Messingringe und grüne und gelbe Glasperlen verteilen, was sie hoch erfreute. Als er feststellte, dass sie weder Gold noch andere Dinge von Wert besaßen, beschloss er sie in Frieden zu lassen, und weil die ganze Gegend reich bevölkert war, aber alle Bewohner aus Furcht geflohen waren. (und er versichert dem Königspaar, dass zehn seiner Männer zehntausend jener Indios in die Flucht schlagen würden, so feige und ängstlich sind sie, und sie tragen keine Waffen, bis auf Stöcke, mit einer im Feuer gehärteten Holzspitze am oberen Ende. Also kehrte er wieder um. Er sagt, dass er ihnen schlauerweise die Stöcke abnahm, indem er sie alle beschenkte unterhalten, so dass sie sie alle hergaben. Zurückgekehrt an die Stelle, wo sie ihre Boote zurückgelassen hatte, schicket er einige Christen an den Hügel,den sie zuvor bestiegen hatten, weil er dachte, dort einen großes Bienenstock gesehen zu haben.. Bevor jene Männer, die er fortgeschickte zurückkamen, versammelten sich viele Indios und kamen zu den Booten, wo der Admiral und sich mit alle seinen Mannen gesammelt hatte; einer von ihnen stieg den Fluss, kam bis ans Heck des Bootes heran und führte eine große Rede, ohne dass der Admiral ihn verstanden hätte, er bemerkte nur, dass die anderen Indianer von Zeit zu Zeit die Hände zum Himmel hoben und in lautes Geschrei ausbrachen.. Admiral dachte, dass sie ihm versicherten wie sehr sie von seiner Ankunft erfreut seien; aber ich sah er wie sich bei dem Indio, der er bei sich hatte, das Gesicht verfärbte und er gelb wie Wachs wurde, und er zitterte sehr sehr und mit Gesten den Admiral aufforderte den Fluss zu verlassen, die sie sie töten wollen, und er ging zu einem Christen, der eine geladene Armbrust trug, und zeigte sie den Eingeborenen. Nun verstand der Admiral, dass er ihnen sagte, dass sie alle sterebn würden, denn diese Armbrust reicht weit und ist tödlich. Er nahm auch ein Schwert und zog es aus der Scheide, um es ihnen zu zeigen, und dasselbe zu sagen; als sie das hörten ergriffen sie alle die Flucht.; jener Indio zitterte aber noch lange, da er, ein Mann von großer und kräftiger Gestalt, feige und kleinherzig war, Der Admiral weigerte sich, den Fluss zu verlassen; er lies flussaufwärts rudern an die Stelle, wo die Indios alle rot angemalt und und vollkommen nackt, wie ihre Mutter sie gebar; sich in großer Zahl versammelten, einige von ihnen mit Federn auf dem Kopf, alle mit einem Bündeln von Speeren in den Händen. "Und ich ging zu ihnen und gab ihnen einige Stücke Brot, damit sie die Speere hergaben und ich gab einigen für jeden Speer eine Glöckchen, anderen einen Messingring oder einige Glasperlen; durch, so dass alle sich alle beruhigten und an unser Boot herankamen und alles was sie hatten tauscheten gegen jede Kleinigkeit, die man ihnene anbot. Die Matrosen hatten eine Schildkröte erlegt und ihr Panzer lag in Stücken im Boot. Die Schiffsjungen reichten ihnen ein Stück davon, groß wie ein Fingernagel, und die Indios gaben ein Bündel Speere dafür. Sie gleichen allen andeen Eingeborenen, die ich bisher gefunden habe" sagt der Admiral, "und siew sind der gleichen Meinung, und glaubten, dass wir vom Himmel gekommen seine; und alles was sie haben geben sie für Kleinigkeit, die man ihnen bietet, ohne zu sagen, dass das zu wenig sei, und ich denke, mit Gewürzen und Gold würden sie es genauso tun. Ich sah dort eine schöne, nicht allzu großes Hütte, mit zwei Türen, wie alle Hütten in dieser Gegend, und ich ging hin und sah eine wundersame Behausung, mit Zimmern, die in einer Art und Weise gefertigt waren, die sich nicht beschreiben lässt; von der Decke hingen Muscheln und andere Gegendstaände. Ich dachte, dies sei ein Tempel, rief sie herbei und fragte mit Zeichensprache, ob sie hier Ihre Andacht verrichteten: allein sie verneinten dies. Einer griff nach oben und gab mir alles, was sich dort befand war, und ich nahm etwas davon."
Dienstag, 4. Dezember
Mit mäßigem Wind setzte ich die Segel und verließ diesen Hafen, den ich Puerto Santo benannte. Nach 2 Leguas Fahrt sah er einen großen Fluss. Es verlief längs der Küste durch das ganze Land, vorbei an den bereits erwähnten Kap. in Richtung Ost-Südöst nach West-Nordwestlich bis zum Cabo Lindo ("zierliches Kap"), das 5 Leguas Ost-zu-Süd vom Cabo del Monte entfernt gelegen ist. Anderthalb Leguas vom Cabo del Monte entfernt gibt es einen schmalen Fluss, der eine günstige, tiefe Mündung zu haben scheint. Dreiviertel Leguas von dort entfernt sah er einen anderen sehr großen Fluss, der von sehr weit kommen musste. Seine Mündung war hundert Schritte breit, ohne Untiefen und acht Faden tief und er bot eine treffliche Einfahrtmöglichkeit: deshalb schickte er eine Schaluppe und erfuhr, dass das Süßwasser sehr weit ins Meer hinein ragte. Er ist wohl einer der imposantesten Flüsse die er gesehen hatte, und an seinen Ufern muss es große Niederlassungen geben. Jenseits vom Cabo Lindo befindet sich eine große Bucht, die günstig für Ost-Nordost-, Südost- und Süd-Südost-Passagen liegt.
Mittwoch, 5. Dezember
Die ganze Nacht segelte ich mit mäßigem Wind hinüber zum Cabo Lindo, wo man in der Dunkelheit das Land im Osten sah; und bei Sonnenaufgang sah ich ein anderes Kap zweieinhalb Leguas weiter östlich. Danach sah ich, dass sich die Küste nach Süden und dann nach Südosten abbog, und später entdeckte ich ein sehr schönes und hohes Vorgebige, das vom voehergehednen 7 Leguas entfernt war. Ich wollt es ansteuern, doch ich ließ davon ab, um den Wünsch nachzukommen Baneque zu erreichen, von dem die Indios sagten es läge in nordöstlicher Richtung. Abetr ich konnte Babeque nicht ansteuern, weil der Wind aus Nordosten kam. So fuhr ich weiter, schaute nach Südosten und sah das Land einer sehr große Insel, die nach den Aussagen der Indios, Bohio genannt wird und mit Menschen bevölkert ist. Von diesen Insulanern aber haben die Leute in Kuba oder Juana [wie Koloumbus Cuba nannte] und auf all den anderen Inseln große Angst, da sie Menschenfresser seien. Viele andere wundersame Dinge berichteten die Indios mit ihrer Gebärdensprache: doch der Admiral sagte, dass er ihnen keinen Glaube schenkte, die Einwohner Bohíos seien nur schlauer und klüger als die anderen Eingeborenen, die wegen ihrer Mutlosigkeit von diesen gefangen genommen würden. Als der Wind dann aus Nordosten und Norden blies, beschloss der Admiral Kuba oder Juana zu verlassen, das er wegen seiner Größe für einen Kontinent hielt, da er nur einem Teil der Küste gefolgt war und dabei 120 Leguas zurückgelegt hatte. Er nahm Kurs auf Südost-zu-Ost. Da das Land, das er gesichtet hatte, im Südosten lag, sicherte er so sein Weiterkommen, denn der Wind kam stets von Norden nach Nordosten und sprang von Nordosten nach Osten und Südosten um. Der Wind blies stark und er setzte alle Segel, die See war ruhig und die Strömung erleichterte sein Fortkommen und die Schiffe fuhren vom frühen Morgen bis um ein Uhr mittags mit 8 Meilen pro Stunde und das auf die Dauer von nicht ganz 6 Stunden, da, wie er sagte, die Nächte in dieser Gegend ungefähr 15 Stunden dauern. Später fuhr er mit einer Geschwindigkeit von 10 Seemeilen pro Stunde, so dass er bis zum Sonnenuntergang 88 Seemeilen in südöstlicher Richtung zurücklegte. Und in dieser Nacht befahl er, der Karavelle "Nina", die schneller vorankam, voranzufahren und am Tag einen Ankerplatz zu sichten. Als sie den Eingang zum Hafen erreichten, der der Bucht von Cadiz ähnelte, und weil es bereits dunkel war, setzte er seine Schaluppe aus, um die Tiefe auszuloten. Die Leute im Boot zündeten ein Licht an, doch bevor der Admiral den Standplatz der "Nina" erreichte und während er wartete dass das Boot das Zeichen zur Einfahrt gäbe, verlosch das Licht des Bootes. Da er kein Licht sah, fuhr die "Nina" aufs Meer hinaus und gab dem Admiral Leuchtzeichen. Sobald sie nahe genug waren, erzählten sie was vorgefallen war. Drinnen im Hafen, entzündete man auf dem Boot erneut ein Licht: die "Nina" führ darauf zu, doch der Admiral konnte nicht folgen und kreuzte diese Nacht auf und ab.