Samstag, 13. Oktober
"Als der Tag anbrach, wimmelt es am Strand von diesen Männern, die wie ich sagte alle jung und von ansehnlichem Körperbau waren, schön anzusehen. Das Haar nicht kraus sondern glatt und dicht wie eine Pferdemähne. Ihre Stirn und ihre Kopfform ist breit, viel breiter als bei allen Rassen, die ich bis dahin gesehen habe; ihre Augen sind sehr schön und groß; sie haben keine dunkle Hautfarbe, sie gleicht eher der der Bewohner der Kanaren, was auch verständlich ist, da dieses Insel sich im Westen und auf dem selben Breitengrad befindet wie die kanarische Insel Hierro. Ihre Beine sind ohne Ausnahme gerade gewachsen, ihr Bauch nicht dick und wohlgeformt. Sie erreichten die Nau mit Flößen, gefertigt aus dem Stamm eines Baumes, wie ein langes Boot, alles aus einem Stück, und für die Verhältnisse des Landes sehr kunstgerecht gearbeitet. einige so groß, dass 40 oder 50 Männer darin Platz fanden, andere so klein, das sie nur einen einzigen Mann aufnahmen. Sie ruderten mit einer Schaufel, ähnlich der eines Bäckers, und sie kamen damit erstaunlich schnell voran. Wenn sie kentern, springen alle in Wasser und schwimmen, drehen das Boote wieder um und entleeren es mit hohlen Kürbissen, die sie mit sich führen. Sie brachten Knäuel gesponnener Baumwolle, Papageien, Spieße und andere Dinge, zu zahlreich sie alle aufzuzählen, und tauschten sie gegen alle was wir ihnen gaben. Ich war sehr aufmerksam und versuchte herauszufinden ob sie Gold hätten. Dabei bemerkte ich, dass einige von ihnen ein Stückchen in einem Loch an der Nase tragen. Mit Zeichensprache konnte ich erfahren, dass man nach Süden fahrend oder bei Rückkehr auf die Insel von Süden zu einem König gelangt, der gewaltige Gefäße davon in großer Zahl besaß. Ich versuchte nun sie zu bewegen mich dorthin zu begleiten, fand jedoch heraus, dass sie den Weg nicht kannten. Ich beschloss bis morgen Abend zu warten und dann nach Südwesten weiterzufahren, da viel von ihnen mir zu verstehen gaben, dass im Suden und im Südwesten wie auch im Nordosten Land sei und dass jene, die oft aus Nordwesten kommen und mit Ihnen kämpfen, nach Südwesten weiterfahren, um Gold und Edelsteine zu suchen. Diese Insel ist sehr groß, ganz flach, mit grünen belaubten Bäumen besetzt und reich an Gewässern. In ihrer Mitte findet sich eine große Lagune aber keine Berge, und alles ist so grün, dass es eine Freude ist, es anzuschauen. Die Menschen sind gutartig und haben ein solches Verlangen noch unseren Dingen, doch sie befürchten nichts zum Tauschen zu besitzen und sie nehmen was mit ihnen gibt und schwimmen damit sofort zurück.. Sie tauschten sogar Scherben von Schüsseln und zerbrochene Glastassen. Ich selbst sah wie sie 16 Knäuel Baumwolle für 3 portugisische Ceutis hergaben was einer kastillischen Blanca entspricht und diese Knäuel ergeben fast ein Arroba gesponnener Wolle. Diesen Handel verbot ich und dass irgendjemand sich etwas davon aneigne. Nur ich darf es für Eure Hoheiten erwerben falls größere Mengen davon vorhanden sein sollten Es wächst wohl hier auf der Insel. aber in der Kürze der Zeit konnte ich das nicht überprüfen. Auch das Gold, das die Eingeborenen in der Nase tragen kommt von hier. Aber um keine Zeit zu verlieren, beschloss ich die Insel Cipango zu erreichen. Bei Einbruch der Nacht gingen alle Inselbewohner mit ihren Flößen an Land."
Sonntag, 14. Oktober
"Als der Tag anbrach lies sich das Boot der Nau und die Ruderboote der beiden Karavellen zu Wasser setzen und fuhr entlang der Küste der Insel in nord-nordöstlicher Richtung, um die gegenüber liegende, östliche Seite zu erkunden und die Siedlungen aufzusuchen, von denen ich alsbald zwei oder drei erblickte, deren Bewohner in großer Zahl zur Küste kamen, uns laut zurufend und Gott dankend. Manche brachten uns Wasser; andere Speisen: Einige von ihnen sprangen in Meer, und kamen uns schwimmend entgegen, als sie bemerkten, dass ich nicht an Land ging, und fragten uns, soviel wir verstanden, ob wir vom Himmel kämen. Ein alter Mann stieg ins Boot, während andere mit lauter Stimme, das ganze Dorf, Männer und Frauen, herbei riefen: "Kommt und seht die Menschen, die vom Himmel herabgekommen sind und bringt ihnen zu essen und zu trinken. " Es kamen viele Männer und Frauen, jeder brachte etwas mit und sie werfen sich zu Boden und sagten Gott Dank.in dem sie ihre Hände gegen den Himmel erhoben und uns zuriefen an Land zu kommen. Die vielen Klippen, die ich überall nahe der Insel sah, hielten mich davon ab.Zwischen der Insel und den Klippen ist das Meer tief und bildet einen Hafen. der die ganzen Schiffe der Christenheit zu fassen vermag und einen sehr enge Einfahrt hat. Alledings gibt es in diesem Klippengürtel einige Untiefen gibt, aber das Meer ist dort so ruhig wie in einem Brunnen. Um alles zu erkunden zog ich an diesem Morgen los, und weil ich Euren Hoheiten über alles Bericht erstatten will und auch, wo man eine Festung errichten kann. Ich entdeckte eine Landzunge. die wie eine Insel erscheint, auch wenn sie das nicht ist, auf der 6 Häuser standen und die man in zwei Tagen zu einer Insel umgestaltet könnte; da diese Menschen aber sehr einfache Waffen haben, sehe ich darin keine Notwendigkeit. Davon könne sich Eure Hoheiten bei den sieben Leute überzeugen, die ich ergreifen lies, um sie nach Spanien zu verbringen, damit sie unsere Sprache erlernen, bevor sie zurückkehren, außer Eure Hoheiten entscheiden dass alle nach Kastillien verbracht, oder auf der Insel gefangen gehalten werden. Mit 50 Mann kann man alle anderen niederhalten und zu allem zwingen. Auf der genannten Halbinsel sah ich Gärten mit den schönsten Bäumen die ich jemals gesehen habe, so leuchtend grün und mit Blättern wie die Bäume in Kastillien im April und Mai und überdies reichlich Wasser. Nachdem ich alles an diesen Ankerplatz auskundschaftet hatte, kehrte ich zur Nau zurück und setzte Segel. Dabei erblickte ich so viele Inseln, dass ich nicht wusste welcher ich mich zuerst zuwenden sollte. Die mitgenommenen Männer gaben mir durch Zeichen zu verstehen, dass es derer unzählige gäbe und sie nannten mir die Namen von mehr als hundert Deshalb hielt ich Ausschau nach der größten und entschloß mich dorthin zu segeln. Diese musste 5 Leguas von San Salvador entfernt liegen. Andere Inseln sind etwas weiter entfernt, wieder andere etwas näher. Alle sind sehr flach, ohne Berge und äußerst fruchtbar und alle besiedelten. Obwohl die Einwohner sehr einfache und gute Menschen sind, befehdeten sie sich von Insel zu Insel.
Montag, 15. Oktober
"Ich lies die ganze Nacht verstreichen, und beschloß nicht vor Morgen Segel zu setzen aus Furcht das Neuland nicht zu erreichen und da ich nicht wusste, ob die Küste frei von Untiefen ist Da die Insel weiter als 5 fünf Leguas war, eher sieben, bevor es sieben sein, und die Gezeiten mich hielten war es Mittag, bis ich dort anlandete.Ich stellte fest, dass die Küste, die auf der Seite San Salvadors liegt und von Norden nach Süden verläuft 5 Leguas lang ist, während die andere Küste, die ich entlang fuhr sich von Osten nach Westen hinzieht und mehr als 10 Leguas lang ist. Da ich von dieser Insel aus im Westen eine größere liegen sah, lies ich die Segel aufgeien und segelte den ganzen Tag bis zum Einbruch der Nacht ohne die westliche Spitze der Insel zu erreichen, der ich den Namen "Santa María de la Concepción" gab. Fast schon bei Sonnenuntergang ankerte ich an der genannten Kap, um zu erkunden ob es dort Gold gab, da die Männer, die ich auf der Insel San Salvador an Bord genommen hatte, mir sagten, dass man dort an den Armen und Beinen große Spangen aus Gold trage. Ich dachte eher, dass alles was sie sagten Erfindung sei, um sich bei der Landung aus dem Staub zu machen. Letztlich war meine Absicht, keine dieser Inseln zu passieren ohne sie in Besitz zu nehmen, obwohl die Besitzergreifung einer Insel alle anderen mit einschließt. Ich ankerte und blieb bis zum heutigen Dienstag dort, wo ich in der Morgendämmerung mit bewaffneten Booten anlandete. Die Inselbewohner, die zahlreich und nackt waren und in der selben Befindlichkeit wie jene auf San Salvador, und ließen uns die Insel betreten und gaben uns, wonach wir verlangten. Weil der Wind aber aus Südost ansprang, wollte ich nicht länger verweilen und kehrte zur Nau zurück, wo ein großes Kanu längsseits der Karavelle Niña angelegt hatte; und einer der Männer von San Salvador, der auf der Niña war, sprang ins Meer schwang sich darauf. Die Nacht zuvor war ein anderer geflohen, jetzt stürzte er hervor und auf das Kanu, das schnell davonfuhr, und kein Boot es wegen des großen Vorsprungs einholen konnte, Das Kanu brachte die beiden an Land und entließ sie dort. Einiger meiner Männer verfolgten sie an Land und alle flohen wie die Hühner. Das Kanu dass sie zurückgelassen hatten, schafften wir an Bord der Karavelle Niña, zu welcher aus der andere Richtung ein weitere kleineres Kanu herankam. Darin befand sich ein Mann, der ein Baumwollknäuel tauschen wollte. Der nicht dazu zu bewegen war an Bord der Karavelle zu kommen, sprangen einige Matrosen ins Meer und nahmen ihn fest. Ich selbst stand am Hinterdeck der Nau und sah alles. Ich ließ ihn holen und gab ihm eine rote Mütze und einige kleine,grüne Glasperlen, die ich ihm um den Arm legte und zwei Glocken, die ich an seien Ohren befestigte. Ich schickte ihn zurück zu seinem Kanu, das bereits an Bord war, und entließ ihn an Land. Sodann setzte ich Segel um in die Richtung der anderen großen Insel zu fahren, die im Westen liegen sah. Gleichzeitig ließ ich das andere Kanu, das die Karavelle Niña am Heck hinter sich her schleppte, losmachen. Als ich an Land blickte, in dem Augenblick als derjenige dort eintraf, dem ich die oben erwähnten Sachen gegeben hatte, ohne dafür das angebotene Baumwollknäuel anzunehmen, sah ich wie ihn andere Eingeborene mit großer Verwunderung umringten. Es schien ihnen, als wären wir gute Menschen und dass der Entflohene uns etwas Böses getan haben musste, weshalb wir ihn mitnahmen. Ich habe mich diesem Manne gegenüber deshalb so verhalten, ihn befreit und beschenkt, damit er uns schätzen lerne, und falls Eure Hoheiten wieder einmal Leute hierher entsenden, kein schlechtes Unternehmen daraus werde. und alles was ich ihm gab, war weniger wert als 4 Maravedís. Gegen zehn Uhr fuhr ich, mit Südostwind, der nach Süden drehte, und nahm Kurs auf jene andere größere Insel und wo nach den Zeichen der Männer, die ich aus San Salvador mitgenommen hatte, sehr viel Gold sein sollte, das man dort an in Ringen an Armen trage, sowie Beinen, Ohren, an der Nase und um den Hals Die Insel Santa Maria liegt in der Richtung Osten nach Westen neun Leguas von der anderen Insel entfernt. Dieser Teil der Insel erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten und scheint 28 Leguas lang zu sein. Sie ist sehr flach ohne Berge, wie San Salvador und Santa Maria, die Küste ist ohne Felsen, aber unter Wasser gibt es auch hier wie auf den anderen Inseln zum Land hin Klippen, weshalb man beim Landen aufpassen muss und nicht zu nah an die Küste heranfahren darf, auch wenn das Wasser sehr klar und durchsichtig ist. Zwei Schusslängen einer Bombarde vom Land entfernt ist das Wasser so tief, dass man nicht auf Grund kommt. Diese Inseln sind äußerst grün und fruchtbar und haben eine angenehme Luft und sie mögen Dinge enthalten, die ich nicht kennen lernte, weil ich nicht verweilen wollte, um viele Inseln anzusteuern und Gold zu finden. Mit den Hinweise, dass die den Eingeborenen Gold an ihren Armen und Beinen tragen, und da ich festgestellt habe, dass es Gold ist, indem ich ihnen ein paar Stücke davon zeigte, die ich bei mir habe, so kann ich nicht umhin, mit der Hilfe des Herrn den Ort seines Vorkommens ausfindig zu machen. Als ich zwischen der Insel Santa Maria und jener zweiten große Insel, der ich den Namen Ferdinanda gab, stieß ich auf eine Mann,der allein in seinem Kanu von der Insel Santa Maria nach der Insel Ferdinanda übersetzte. Ich ließ ihn an Bord, wie er es wünschte, und ließ sein Kanu an Deck hieven und sein Hab und Gut verstauen und gab Weisung, ihm Brot und Honig zu essen und etwas zu trinken zu geben. Später werde ich ihn auf Ferdinanda ausschiffen lassen, und ihm all seien Habe wiedergeben, damit er nur Gutes von uns berichtet. Wenn dann, so Gott will, Eure Hoheiten einmal jemanden hierher senden, so wird er ehrenvolle Aufnahme finden und von den Eingeborenen alles erhalten, worüber sie verfügen."
"Als der Tag anbrach, wimmelt es am Strand von diesen Männern, die wie ich sagte alle jung und von ansehnlichem Körperbau waren, schön anzusehen. Das Haar nicht kraus sondern glatt und dicht wie eine Pferdemähne. Ihre Stirn und ihre Kopfform ist breit, viel breiter als bei allen Rassen, die ich bis dahin gesehen habe; ihre Augen sind sehr schön und groß; sie haben keine dunkle Hautfarbe, sie gleicht eher der der Bewohner der Kanaren, was auch verständlich ist, da dieses Insel sich im Westen und auf dem selben Breitengrad befindet wie die kanarische Insel Hierro. Ihre Beine sind ohne Ausnahme gerade gewachsen, ihr Bauch nicht dick und wohlgeformt. Sie erreichten die Nau mit Flößen, gefertigt aus dem Stamm eines Baumes, wie ein langes Boot, alles aus einem Stück, und für die Verhältnisse des Landes sehr kunstgerecht gearbeitet. einige so groß, dass 40 oder 50 Männer darin Platz fanden, andere so klein, das sie nur einen einzigen Mann aufnahmen. Sie ruderten mit einer Schaufel, ähnlich der eines Bäckers, und sie kamen damit erstaunlich schnell voran. Wenn sie kentern, springen alle in Wasser und schwimmen, drehen das Boote wieder um und entleeren es mit hohlen Kürbissen, die sie mit sich führen. Sie brachten Knäuel gesponnener Baumwolle, Papageien, Spieße und andere Dinge, zu zahlreich sie alle aufzuzählen, und tauschten sie gegen alle was wir ihnen gaben. Ich war sehr aufmerksam und versuchte herauszufinden ob sie Gold hätten. Dabei bemerkte ich, dass einige von ihnen ein Stückchen in einem Loch an der Nase tragen. Mit Zeichensprache konnte ich erfahren, dass man nach Süden fahrend oder bei Rückkehr auf die Insel von Süden zu einem König gelangt, der gewaltige Gefäße davon in großer Zahl besaß. Ich versuchte nun sie zu bewegen mich dorthin zu begleiten, fand jedoch heraus, dass sie den Weg nicht kannten. Ich beschloss bis morgen Abend zu warten und dann nach Südwesten weiterzufahren, da viel von ihnen mir zu verstehen gaben, dass im Suden und im Südwesten wie auch im Nordosten Land sei und dass jene, die oft aus Nordwesten kommen und mit Ihnen kämpfen, nach Südwesten weiterfahren, um Gold und Edelsteine zu suchen. Diese Insel ist sehr groß, ganz flach, mit grünen belaubten Bäumen besetzt und reich an Gewässern. In ihrer Mitte findet sich eine große Lagune aber keine Berge, und alles ist so grün, dass es eine Freude ist, es anzuschauen. Die Menschen sind gutartig und haben ein solches Verlangen noch unseren Dingen, doch sie befürchten nichts zum Tauschen zu besitzen und sie nehmen was mit ihnen gibt und schwimmen damit sofort zurück.. Sie tauschten sogar Scherben von Schüsseln und zerbrochene Glastassen. Ich selbst sah wie sie 16 Knäuel Baumwolle für 3 portugisische Ceutis hergaben was einer kastillischen Blanca entspricht und diese Knäuel ergeben fast ein Arroba gesponnener Wolle. Diesen Handel verbot ich und dass irgendjemand sich etwas davon aneigne. Nur ich darf es für Eure Hoheiten erwerben falls größere Mengen davon vorhanden sein sollten Es wächst wohl hier auf der Insel. aber in der Kürze der Zeit konnte ich das nicht überprüfen. Auch das Gold, das die Eingeborenen in der Nase tragen kommt von hier. Aber um keine Zeit zu verlieren, beschloss ich die Insel Cipango zu erreichen. Bei Einbruch der Nacht gingen alle Inselbewohner mit ihren Flößen an Land."
Sonntag, 14. Oktober
"Als der Tag anbrach lies sich das Boot der Nau und die Ruderboote der beiden Karavellen zu Wasser setzen und fuhr entlang der Küste der Insel in nord-nordöstlicher Richtung, um die gegenüber liegende, östliche Seite zu erkunden und die Siedlungen aufzusuchen, von denen ich alsbald zwei oder drei erblickte, deren Bewohner in großer Zahl zur Küste kamen, uns laut zurufend und Gott dankend. Manche brachten uns Wasser; andere Speisen: Einige von ihnen sprangen in Meer, und kamen uns schwimmend entgegen, als sie bemerkten, dass ich nicht an Land ging, und fragten uns, soviel wir verstanden, ob wir vom Himmel kämen. Ein alter Mann stieg ins Boot, während andere mit lauter Stimme, das ganze Dorf, Männer und Frauen, herbei riefen: "Kommt und seht die Menschen, die vom Himmel herabgekommen sind und bringt ihnen zu essen und zu trinken. " Es kamen viele Männer und Frauen, jeder brachte etwas mit und sie werfen sich zu Boden und sagten Gott Dank.in dem sie ihre Hände gegen den Himmel erhoben und uns zuriefen an Land zu kommen. Die vielen Klippen, die ich überall nahe der Insel sah, hielten mich davon ab.Zwischen der Insel und den Klippen ist das Meer tief und bildet einen Hafen. der die ganzen Schiffe der Christenheit zu fassen vermag und einen sehr enge Einfahrt hat. Alledings gibt es in diesem Klippengürtel einige Untiefen gibt, aber das Meer ist dort so ruhig wie in einem Brunnen. Um alles zu erkunden zog ich an diesem Morgen los, und weil ich Euren Hoheiten über alles Bericht erstatten will und auch, wo man eine Festung errichten kann. Ich entdeckte eine Landzunge. die wie eine Insel erscheint, auch wenn sie das nicht ist, auf der 6 Häuser standen und die man in zwei Tagen zu einer Insel umgestaltet könnte; da diese Menschen aber sehr einfache Waffen haben, sehe ich darin keine Notwendigkeit. Davon könne sich Eure Hoheiten bei den sieben Leute überzeugen, die ich ergreifen lies, um sie nach Spanien zu verbringen, damit sie unsere Sprache erlernen, bevor sie zurückkehren, außer Eure Hoheiten entscheiden dass alle nach Kastillien verbracht, oder auf der Insel gefangen gehalten werden. Mit 50 Mann kann man alle anderen niederhalten und zu allem zwingen. Auf der genannten Halbinsel sah ich Gärten mit den schönsten Bäumen die ich jemals gesehen habe, so leuchtend grün und mit Blättern wie die Bäume in Kastillien im April und Mai und überdies reichlich Wasser. Nachdem ich alles an diesen Ankerplatz auskundschaftet hatte, kehrte ich zur Nau zurück und setzte Segel. Dabei erblickte ich so viele Inseln, dass ich nicht wusste welcher ich mich zuerst zuwenden sollte. Die mitgenommenen Männer gaben mir durch Zeichen zu verstehen, dass es derer unzählige gäbe und sie nannten mir die Namen von mehr als hundert Deshalb hielt ich Ausschau nach der größten und entschloß mich dorthin zu segeln. Diese musste 5 Leguas von San Salvador entfernt liegen. Andere Inseln sind etwas weiter entfernt, wieder andere etwas näher. Alle sind sehr flach, ohne Berge und äußerst fruchtbar und alle besiedelten. Obwohl die Einwohner sehr einfache und gute Menschen sind, befehdeten sie sich von Insel zu Insel.
Montag, 15. Oktober
"Ich lies die ganze Nacht verstreichen, und beschloß nicht vor Morgen Segel zu setzen aus Furcht das Neuland nicht zu erreichen und da ich nicht wusste, ob die Küste frei von Untiefen ist Da die Insel weiter als 5 fünf Leguas war, eher sieben, bevor es sieben sein, und die Gezeiten mich hielten war es Mittag, bis ich dort anlandete.Ich stellte fest, dass die Küste, die auf der Seite San Salvadors liegt und von Norden nach Süden verläuft 5 Leguas lang ist, während die andere Küste, die ich entlang fuhr sich von Osten nach Westen hinzieht und mehr als 10 Leguas lang ist. Da ich von dieser Insel aus im Westen eine größere liegen sah, lies ich die Segel aufgeien und segelte den ganzen Tag bis zum Einbruch der Nacht ohne die westliche Spitze der Insel zu erreichen, der ich den Namen "Santa María de la Concepción" gab. Fast schon bei Sonnenuntergang ankerte ich an der genannten Kap, um zu erkunden ob es dort Gold gab, da die Männer, die ich auf der Insel San Salvador an Bord genommen hatte, mir sagten, dass man dort an den Armen und Beinen große Spangen aus Gold trage. Ich dachte eher, dass alles was sie sagten Erfindung sei, um sich bei der Landung aus dem Staub zu machen. Letztlich war meine Absicht, keine dieser Inseln zu passieren ohne sie in Besitz zu nehmen, obwohl die Besitzergreifung einer Insel alle anderen mit einschließt. Ich ankerte und blieb bis zum heutigen Dienstag dort, wo ich in der Morgendämmerung mit bewaffneten Booten anlandete. Die Inselbewohner, die zahlreich und nackt waren und in der selben Befindlichkeit wie jene auf San Salvador, und ließen uns die Insel betreten und gaben uns, wonach wir verlangten. Weil der Wind aber aus Südost ansprang, wollte ich nicht länger verweilen und kehrte zur Nau zurück, wo ein großes Kanu längsseits der Karavelle Niña angelegt hatte; und einer der Männer von San Salvador, der auf der Niña war, sprang ins Meer schwang sich darauf. Die Nacht zuvor war ein anderer geflohen, jetzt stürzte er hervor und auf das Kanu, das schnell davonfuhr, und kein Boot es wegen des großen Vorsprungs einholen konnte, Das Kanu brachte die beiden an Land und entließ sie dort. Einiger meiner Männer verfolgten sie an Land und alle flohen wie die Hühner. Das Kanu dass sie zurückgelassen hatten, schafften wir an Bord der Karavelle Niña, zu welcher aus der andere Richtung ein weitere kleineres Kanu herankam. Darin befand sich ein Mann, der ein Baumwollknäuel tauschen wollte. Der nicht dazu zu bewegen war an Bord der Karavelle zu kommen, sprangen einige Matrosen ins Meer und nahmen ihn fest. Ich selbst stand am Hinterdeck der Nau und sah alles. Ich ließ ihn holen und gab ihm eine rote Mütze und einige kleine,grüne Glasperlen, die ich ihm um den Arm legte und zwei Glocken, die ich an seien Ohren befestigte. Ich schickte ihn zurück zu seinem Kanu, das bereits an Bord war, und entließ ihn an Land. Sodann setzte ich Segel um in die Richtung der anderen großen Insel zu fahren, die im Westen liegen sah. Gleichzeitig ließ ich das andere Kanu, das die Karavelle Niña am Heck hinter sich her schleppte, losmachen. Als ich an Land blickte, in dem Augenblick als derjenige dort eintraf, dem ich die oben erwähnten Sachen gegeben hatte, ohne dafür das angebotene Baumwollknäuel anzunehmen, sah ich wie ihn andere Eingeborene mit großer Verwunderung umringten. Es schien ihnen, als wären wir gute Menschen und dass der Entflohene uns etwas Böses getan haben musste, weshalb wir ihn mitnahmen. Ich habe mich diesem Manne gegenüber deshalb so verhalten, ihn befreit und beschenkt, damit er uns schätzen lerne, und falls Eure Hoheiten wieder einmal Leute hierher entsenden, kein schlechtes Unternehmen daraus werde. und alles was ich ihm gab, war weniger wert als 4 Maravedís. Gegen zehn Uhr fuhr ich, mit Südostwind, der nach Süden drehte, und nahm Kurs auf jene andere größere Insel und wo nach den Zeichen der Männer, die ich aus San Salvador mitgenommen hatte, sehr viel Gold sein sollte, das man dort an in Ringen an Armen trage, sowie Beinen, Ohren, an der Nase und um den Hals Die Insel Santa Maria liegt in der Richtung Osten nach Westen neun Leguas von der anderen Insel entfernt. Dieser Teil der Insel erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten und scheint 28 Leguas lang zu sein. Sie ist sehr flach ohne Berge, wie San Salvador und Santa Maria, die Küste ist ohne Felsen, aber unter Wasser gibt es auch hier wie auf den anderen Inseln zum Land hin Klippen, weshalb man beim Landen aufpassen muss und nicht zu nah an die Küste heranfahren darf, auch wenn das Wasser sehr klar und durchsichtig ist. Zwei Schusslängen einer Bombarde vom Land entfernt ist das Wasser so tief, dass man nicht auf Grund kommt. Diese Inseln sind äußerst grün und fruchtbar und haben eine angenehme Luft und sie mögen Dinge enthalten, die ich nicht kennen lernte, weil ich nicht verweilen wollte, um viele Inseln anzusteuern und Gold zu finden. Mit den Hinweise, dass die den Eingeborenen Gold an ihren Armen und Beinen tragen, und da ich festgestellt habe, dass es Gold ist, indem ich ihnen ein paar Stücke davon zeigte, die ich bei mir habe, so kann ich nicht umhin, mit der Hilfe des Herrn den Ort seines Vorkommens ausfindig zu machen. Als ich zwischen der Insel Santa Maria und jener zweiten große Insel, der ich den Namen Ferdinanda gab, stieß ich auf eine Mann,der allein in seinem Kanu von der Insel Santa Maria nach der Insel Ferdinanda übersetzte. Ich ließ ihn an Bord, wie er es wünschte, und ließ sein Kanu an Deck hieven und sein Hab und Gut verstauen und gab Weisung, ihm Brot und Honig zu essen und etwas zu trinken zu geben. Später werde ich ihn auf Ferdinanda ausschiffen lassen, und ihm all seien Habe wiedergeben, damit er nur Gutes von uns berichtet. Wenn dann, so Gott will, Eure Hoheiten einmal jemanden hierher senden, so wird er ehrenvolle Aufnahme finden und von den Eingeborenen alles erhalten, worüber sie verfügen."